Puchheim:Ganz nah am Menschen

Lesezeit: 2 min

Vor großen Aufgaben steht die neue Obermeisterin der Friseur-Innung, Andrea Macha, die in Puchheim-Ort und Germering Salons betreibt. (Foto: Johannes Simon)

Andrea Macha ist neue Obermeisterin der Friseur-Innung

Von Erich C. Setzwein, Puchheim

Wortspiele sollten in der Zeitung verpönt sein, doch sind sie bei dieser Vorlage eigentlich zwingend zu erwähnen. Haarmacha heißt die Firma von Andrea Macha, und es ist leicht zu erraten, dass es sich dabei um einen Friseursalon handelt. Die 44-Jährige verkörpert irgendwie auch genau das, was sich ein Kunde von einer modebewussten und innovativen Friseurin wünscht. Offenes Lächeln, ein kräftiger Händedruck der Meisterin und gleich ein heiteres Fachgespräch. "Viele Menschen können es nicht ausdrücken, wie sie ihre Haare haben wollen. Da muss ich dem nachspüren, was sie sagen, da ist viel Menschenkenntnis gefragt." Vor allem Männer hätten so ihre Schwierigkeiten, sagt sie. Diese und andere Erfahrungen kann sie als neue Obermeisterin der Friseur-Innung im Landkreis an ihre Kollegen weitergeben.

Andrea Macha ist auch- Achtung Wortspiel! - eine Macherin. Sie hat nach ihrer Meisterprüfung 1996 nicht gleich einen Salon aufgemacht, wie es zu erwarten gewesen wäre, sondern ihre Kunden zu Hause besucht. Mit diesem mobilen Friseurservice war sie eine der ersten in der Region. Damals sei sogar das Bayerische Fernsehen auf sie und ihren mobilen Salon aufmerksam geworden. Danach sei sie sofort ausgebucht gewesen. 2005 ist sie dann doch sesshaft geworden und hat in Puchheim-Ort ihren Salon eröffnet. Vor drei Jahren kam die Filiale im Germeringer Einkaufszentrum GEP dazu. Insgesamt beschäftigt sie neun Friseure in Vollzeit, eine Teilzeitkraft und bildet zwei Lehrlinge aus. Seit 2014 war sie Stellvertreterin von Innungsobermeister Josef Wieser, der die Innung 23 Jahre lang führte. Als es um Wiesers Nachfolge ging, war für Macha klar, dass es auf sie hinauslaufen würde. Sie stellte sich zur Wahl - unter der Bedingung, dass der ganze Vorstand mithilft. "Es ist ein reines Frauenteam", sagt sie und freut sich auf die Zusammenarbeit.

Die wird es auch brauchen, denn die Innung gehört mit ihren 77 Mitgliedsbetrieben in Oberbayern zu den größten. Und auf Macha und ihr Führungsteam warten nun wirklich keine kleinen Probleme. Immerhin gilt es, das Fachpersonal für die kommenden Jahre auszubilden und in den Betrieben zu halten. Deshalb gehört es zu ihrem Pflichtprogramm, in den Berufsschulen über diesen schönen Beruf zu erzählen. Im Umgang mit den jungen Leuten müsse man genauso Fingerspitzengefühl beweisen wie im Umgang mit den Kunden. Die Azubis, die bei Macha das Haare schneiden lernen, sollen von Anfang an mitbekommen, dass es eben nicht nur um die Haare der Kunden geht: "Du musst zuhören können und Verständnis haben", beschreibt Andrea Macha eine der für sie wichtigsten Eigenschaften eines Friseurs.

© SZ vom 05.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: