Puchheim:Fünf Euro mehr im Monat

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Puchheim erhöht die Gebühren für Kindertagesstätten

Eltern müssen in Puchheim künftig mehr für Kindergärten und Krippen bezahlen. Ab September erhöhen sich die Gebühren um durchschnittlich fünf Prozent in zwölf Einrichtungen. Demnach müssten die Familien im Monat etwa fünf Euro mehr aufbringen. So hat es der Sozialausschuss am Mittwoch einstimmig beschlossen. Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) sprach von einer Erhöhung "mit Augenmaß", die notwendig sei, weil die Kommune immer mehr Geld für die soziale Infrastruktur ausgeben müsse. Als Ursachen dafür nannte er die höhere Betreuungsintensität, die die Eltern wünschen, die steigenden Personalkosten und dass die Stadt immer mehr Plätze anbietet. Allein die Zuschüsse, die das bayerische Gesetz vorschreibt, seien von 2011 bis 2015 von rund 1,74 auf 2,85 Millionen Euro gestiegen. Dazu übernimmt die Stadt seit einiger Zeit auf Antrag der SPD weitere 100 000 Euro für spezielle pädagogische Angebote.

Auch Kindergartenreferentin Sigrun Matthes (SPD) sprach angesichts der Investitionen von einem moderaten Anstieg. Wolfgang Wuschig (UBP) wollte auf den Bescheiden an die Eltern die Zuschüsse von Kommune und Freistaat vermerken. Der Leiter des Sozialamtes, Klaus Winter, schätzte, dass Elternbeiträge etwa 15 bis 20 Prozent der Kosten decken. Eine soziale Staffelung der Beiträge gibt es in Puchheim, anders als etwa in Germering, nicht. Dafür gehören die Gebührensätze der Kommune zu den niedrigsten im Landkreis.

Wie groß das Angebot ist, hatte Winter zuvor den Räten anhand statistischer Daten gezeigt. So bietet die Stadt 237 Krippenplätze, der Deckungsgrad liegt damit über 55 Prozent. Bei den Kindergärten gibt es 866 Plätze, tatsächlich gebraucht würden maximal 850. Der Einwohnerstatistik zufolge leben in Puchheim aktuell 967 Menschen in einem Alter, in dem sie einen Kindergarten besuchen könnten. Die Diskrepanz veranlasste den Bürgermeister zu Nachfragen. Winter erklärte, dass einige Kinder tatsächlich zu Hause bleiben. Ein paar besuchten auch Betriebseinrichtungen. Trotz des Überschusses haben nicht alle Puchheimer Eltern die Plätze bekommen, die sie wollten. Bei den Kindergärten stehen 23 auf der Warteliste, bei den Krippen 14 Kinder. Einige Plätze werden mangels Personal nicht angeboten und einige Eltern wollen ihren Nachwuchs nur in eine ganz bestimmte Einrichtung geben.

© SZ vom 22.04.2016 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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