Puchheim:Freiwillige gesucht

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Versucht sich mit dem Rettungsspreizer: Puchheims Bürgermeister Norbert Seidl (links), zusammen mit Daniel Wanner, dem Kommandanten der Feuerwehr Puchheim-Ort. (Foto: Günther Reger)

Wie andernorts auch suchen Vereine und Einrichtungen in Puchheim nach ehrenamtlichen Helfern. Auf einer eigenen Messe werben sie um künftige Mitstreiter. Die Resonanz bei den Besuchern ist gut

Von Karl-Wilhelm Götte

Die Feuerwehr Puchheim-Ort hat sich bei der Freiwilligen-Messe gleich am Eingang zum Puchheimer Kulturzentrum (Puc) aufgestellt. Sie hat einen Jenga-Holzturm aufgebaut, und an der Seite liegen bunte Tischtennisbälle. Wie virtuos die Feuerwehr mit einem 20 Kilo schweren Rettungsspreizer umgehen kann, demonstriert Feuerwehrmann Martin König. Er nimmt den Spreizer hoch und zieht mit dessen Zange ein Holzstück aus dem Jenga-Turm, ohne dass dieser wackelt. Auch die Tischtennisbälle werden mit dem Spreizer ohne Beule ganz vorsichtig auf zwei rote Straßenpylonen gelegt.

Die Feuerwehr wirbt, ebenso wie die anderen 37 Vereine, Initiativen und Organisationen, die das gesamte Puc in Beschlag nehmen, um weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, sind doch viele Stände von Besuchern dicht umlagert. "Ich schätze, wir kommen auf etwa 500 Besucher", sagt Organisatorin Susanne Barthel vom Zentrum aller Puchheimer (ZaP). Bei der Feuerwehr Puchheim-Ort steht gerade Robert Leipnitz am Stand. "Die Feuerwehr interessiert mich", sagt er und kündigt an, dass er beim Gruppenabend vorbeikommen wird.

Auch am Stand des FC Puchheims drängen sich die Besucher. "Die interessieren sich jedoch mehr für unser Sportangebot", bestätigt Christiana Witter vom Vereinsvorstand. Der 3500-Mitglieder-Verein hat bereits an die 150 ausgebildete Übungsleiter, mit Helfern kommt man auf 300 Ehrenamtliche. Es werden jedoch noch Ehrenamtliche oder Freiwillige "auf allen Ebenen", so Witter, benötigt. Nebenan zeigt sich der Familienstützpunkt (FSP) mit Ursula Eichinger. Sie fahndet nach Babysittern und Leih-Opas oder Leuten, "die Ideen für Familienaktionen haben". Monika Duffner vom Umweltamt der Stadt hat schon "viele Gespräche geführt", wie sie sagt. Sie sucht Freiwillige, die sich zum Beispiel um den Bürgergarten in der Nähe des S-Bahnhofs kümmern. Drei Interessenten haben sich in ihre Liste eingetragen.

Der Förderverein zur Förderung der Nachbarschaftshilfe hat ein einziges Problem, das immer noch einer Lösung harrt. "Wir brauchen jemanden, der etwa zwei Stunden lang Bücherkisten schleppen kann", wünscht sich Gabriele Höllersberger. Leider ist noch kein kräftiger Mann vorbeigekommen. Der jährliche Bücherflohmarkt im November ist die größte Einnahmequelle des Fördervereins.

Konstant 240 Asylbewerber und Flüchtlinge sind in der Puchheimer Siemensstraße untergebracht. Das "Flüchtlingshaus" in der Alten Bergstraße in Puchheim-Ort wird demnächst aufgelöst. "Sie kommen und gehen", berichtet Silvia Lukas von Asylhelferkreis, dass es bei 240 Personen bleibt. Gesucht werden ehrenamtliche Helfer für die Fahrradwerkstatt oder für die Wohnungssuche der anerkannten Flüchtlinge. "Schön wären auch Freiwillige, die sich mit den Kindern am Wochenende beschäftigen könnten." Zwei Leute hätten sich am Stand gemeldet. Darunter sei ein Mann, der sich als Märchenerzähler geoutet habe. Auch das ZaP selbst wirbt um Helfer bei der Bewältigung des umfangreichen Programms. Wolfgang Stagun hat "sechs, sieben Interessenten" ausgemacht, die vielleicht mitarbeiten werden. Susanne Barthel kommt gerade wieder von ihrem Rundgang zurück und zeigt sich hoch erfreut über die Resonanz, die diesmal wesentlich höher gewesen ist als vor zwei Jahren bei der vorigen Freiwilligen-Messe.

© SZ vom 31.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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