Puchheim:Fleisch und Photovoltaik

Josef Unglert. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Bio-Bauer Unglert hat sich früh auf Direktvermarktung verlegt

Schon vor mehr als 30 Jahren hat sich Bio-Bauer Josef Unglert, 61, auf die Direktvermarktung verlegt. Die ganze Familie samt Unglerts Eltern arbeitet mit. Verkauft werden die Produkte im Hofladen, auch auf dem Brucker Bauernmarkt ist der Hängbüchlhof vertreten. Jedes Jahr werden das Fleisch von etwa 350 Lämmern, 20 Jungrindern, 25 Schweine sowie täglich etwa 25 Eier verkauft, alles stammt vom eigenen Hof, die Tiere züchtet Unglert () selbst. Doch ohne die Direktzahlungen "dats gar net geh", sagt der Landwirt. Bei der Wolle, die in der Schafzucht zwangsläufig anfällt, weil die Tiere halt geschoren werden müssen, zahlt Unglert drauf - der Scherer kostet mehr, als die Wolle einbringt. Nur noch fünf Prozent der Kleidung seien aus reiner Wolle, sagt er. "Das meiste sind heute Mischprodukte, günstig und gut zu waschen." Doch er sieht ein Umdenken bei den Kunden, langsam seien Kleidung sowie Decken aus Wolle und sogar Felle mehr gefragt.

Der Gewerbebetrieb, über den der Verkauf läuft, und der landwirtschaftliche Betrieb sind steuerlich getrennt, Landwirt Unglert verkauft seine Produkte an den Gewerbebetrieb, den Tochter Michaela Höfel leitet, die davon auch lebt.

Weitere Einnahmequellen sind die Einspeisevergütung aus der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die maximal 60 Kilowatt liefert. Michaela Höfel hat Einnahmen als Erlebnisbäuerin, sie bietet Hofführungen und sogar Kindergeburtstage an. "Es ist ein Zubrot", sagt Unglert, "Kleinvieh macht auch Mist." Es helfe, dass seine Eltern Rente bekommen.

© SZ vom 22.02.2020 / ihr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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