Puchheim:Falschparker und Raser

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Die Verkehrsüberwachung registriert Tausende Verstöße

Von Peter Bierl, Puchheim

Fast 2400 Falschparker und über 3500 Temposünder haben die Mitarbeiter der kommunalen Verkehrsüberwachung im vergangenen Jahr in Puchheim registriert. Die Zahl der Raser liegt sogar noch um 20 Prozent höher, allerdings sind die Lichtverhältnisse in einigen Straßen zu manchen Tageszeiten so, dass die Kamera keine brauchbaren Aufnahmen liefert. Die Einnahmen aus den Bußgeldbescheiden bescherten der Stadt Puchheim insgesamt mehr als 110 000 Euro. Die Überwachung hat jedoch ihren Preis, die Ausgaben lagen bei insgesamt etwa 73 000 Euro.

Das häufigste Vergehen beim Parken ist, dass Parkscheiben fehlten oder die Zeit überschritten war, gefolgt von Autos, die entgegen der Fahrtrichtung abgestellt waren. Die meisten Verstöße wurden in der Lochhauser Straße festgestellt, weil diese nicht nur eine der längsten Straßen in Puchheim ist, sondern auch überall Parkzeiten festgesetzt sind. Ein großes Ärgernis seien Anhänger, die länger als zwei Wochen abgestellt werden, erklärte Martin Lehner, der Leiter des Ordnungsamts im Rathaus.

Was die Raser betrifft, so ist deren Anteil am Gesamtverkehr im Bereich des Grünen Marktes in der Allinger Straße am höchsten (48 Prozent), weil dort Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben ist. In absoluten Zahlen die meisten Autofahrer hat es hundert Meter weiter, in Höhe des Kindergartens und des Gutshofes, erwischt, wo Tempo 30 gilt. Dort gingen den Überwachern über 1150 Fahrer in die Falle. Beachtlich ist auch die Quote in der Lußstraße mit 17,4 Prozent und fast 1150 Verstößen auf einem kurzen Abschnitt zwischen Kreisverkehr und der scharfen Kurve in die Roggensteiner Straße. "Mir ist unbegreiflich, wie die Leute nach dem Kreisel auf der kurzen Strecke so aufs Gas treten können", kommentierte Lehner.

Durchaus eine Rennstrecke scheint auch die Eichenauer Straße im Abschnitt von Puchheim-Ort zu sein. In Höhe der Bushaltestellen wurden 288 Fahrer geblitzt. Das sind nur 1,2 Prozent, weil es sich mit über 24 000 registrierten Autos um die am stärksten befahrene Straße der Stadt handelt. Die Staatsstraße ist ein Zubringer für Pendler aus Eichenau und Olching auf die B 471. Dort wurde auch bei einer nächtlichen Messung die höchste Überschreitung mit 121 Stundenkilometer festgestellt, 70 mehr als erlaubt, weshalb der Fahrer seinen Führerschein abgeben musste.

Die Einnahmen werden in diesem Jahr sinken, kündigte Lehner an, weil das Messfahrzeug in einen Unfall verwickelt gewesen und eineinhalb Monate ausgefallen sei. Beim Ersatzwagen war die Kupplung kaputt. Dritter Bürgermeister Thomas Salcher (UBP) erinnerte daran, dass der Stadtrat eigentlich reguläre Arbeitsverhältnisse für die Honorarkräfte der Verkehrsüberwachung schaffen wollte. Angesichts des geringen Zeitaufwands von zehn Stunden bei der Parkraumüberwachung sei es problematisch, feste Mitarbeiter anzustellen, entgegnete Lehner. Mit drei Honorarkräften zu arbeiten habe sich als das günstigste Modell erwiesen.

© SZ vom 24.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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