Puchheim:Energiewende in der Kritik

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Wolfgang Bosbach spricht beim CSU Ortsverband. (Foto: Leonhard Simon)

Wolfgang Bosbach bei der CSU in Puchheim

Von Peter Bierl, Puchheim

Etwa 80 Zuhörer kamen am Samstag ins Puchheimer Kulturzentrum um den ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach zu hören. Bosbach, der sonst durch Talkshows tingelt, bedankte sich artig bei den vier Blechbläsern von der bayerischen Staatsoper, mit denen die Veranstaltung des CSU-Ortsverbands eröffnet wurde. Bosbach erklärte, wenn er zwei Dinge in seinem Leben bedaure, so dass er nicht mehr Sprachen spreche und kein Instrument beherrsche. Außerdem bekannte der 69-Jährige, dass er kein heimlicher Sympathisant der CSU, sondern ein offener und bekennender CSU-Sympathisant sei. Und konservativ zu sein, sei auch nichts Negatives, es bedeute, für Werte einzustehen und Traditionen zu erhalten.

Der studierte Rechtsanwalt widmete sich der Presseschelte und behauptete, es würden nicht mehr Politiker aussprechen, was angeblich die Mehrheit der Bevölkerung denke, "weil man Angst hat, dass nicht das veröffentlicht wird, was man gesagt hat, sondern das, was daraus interpretiert wird". Seine Skepsis in Bezug auf die Energiewende dürfte den CSU-Ortsvorsitzenden Markus Hammer gefreut haben, der in der Vergangenheit auch schon mal Klimawandel-Leugner eingeladen hatte.

Gegen erneuerbare Energien sei grundsätzlich nichts einzuwenden, die installierte Kapazität reiche aus, um Deutschland vollständig mit Strom zu versorgen. Doch was, wenn die Sonne nicht scheine und kein Wind wehe und man nur noch auf grundlastfähige Energie wie Geothermie, Biogas und einen Teil der Wasserkraft zurückgreifen könne? Dann wäre es schwer vermittelbar, dass Atomstrom importiert würde. Bosbach erklärte, für Windräder müssten viele Bäume gefällt werden, es fehle ein Langzeit-Konzept. Die Puchheimer CSU-Fraktionssprecherin Karin Kamleiter überreichte Bosbach zum Abschied einen Geschenkkorb voller Spezialitäten aus der Region und ein Golfball-Set vom Golfplatz Puchheim.

© SZ vom 29.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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