Puchheim:Bahnsteig wird angehoben

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Arbeiten in Puchheim sind für das Jahr 2021 vorgesehen

Für den barrierefreien Umbau des Puchheimer Bahnhofs liegen nun weitere Eckpunkte fest. Es bleibt bei drei Gleisen und drei Bahnsteigen, allerdings soll der Mittelbahnsteig eine einheitliche Höhe von 96 Zentimeter bekommen, berichtete Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) am Dienstag im Stadtrat. Bei einem Treffen in der vergangenen Woche hatten Vertreter der Stadt, der Bahn AG, der Obersten Baubehörde im bayerischen Innenministerium und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft im Rathaus die Pläne erörtert.

Ursprünglich wollte die Bahn nur eine Seite auf 96 Zentimeter erhöhen, um den barrierefreien Ein- und Ausstieg in die S-Bahn zu ermöglichen. Damit hätte der Bahnsteig auf der gesamten Linie eine Kante mit einem Höhenunterschied von 20 Zentimeter bekommen. Ein Bahnsteig sollte auf einer Höhe von 76 Zentimeter belassen werden, für Notfälle, in denen Regionalzüge dort halten müssen. Nun sollen Express-S-Bahnen ab 2026 in Puchheim halten, jedenfalls sieht das die aktuelle Fassung des Drei-Phasenplans von Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) vor, und dafür müssen beide Seiten erhöht werden. Damit ist ein Punkt beseitigt, den Kritiker moniert hatten, weil ein längs geteilter Bahnsteig mit zwei unterschiedlichen Höhen eine Stolperfalle werden könnte.

Fest steht nun auch, dass eine zweite Fußgängerunterführung gebaut wird, die über Rampen zugänglich ist, während Treppe und Aufzug auf den Mittelbahnsteig führen. Wo die Rampen enden, sei noch offen, berichtete der Bürgermeister. Deswegen sei unklar, ob und wie sich die Situation von Parkplätzen und Radstellplätzen ändere. Offen ist auch, was mit der Empfangshalle auf der Südseite passiert.

Klar ist dagegen, dass der Umbau teurer wird: Die Bahn rechnet nach Angaben Seidls mit sechs Millionen Euro. Im Frühjahr vergangenen Jahres war in ersten Schätzungen noch von 5,65 Millionen die Rede. Die Mehrkosten würden jedoch von der Regierung und der Bahn beglichen, versicherte der Bürgermeister. Die Bahn bestätigte die Angaben. Derzeit werde die Vorplanung erarbeitet. Sie werde beim Eisenbahnbundesamt als Genehmigungsbehörde eingereicht und dem Stadtrat vorgestellt, sagte ein Sprecher. Man hoffe, im Frühjahr 2021 mit dem Umbau beginnen und den barrierefreien Bahnhof zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 in Betrieb nehmen zu können.

Eine weitere Neuerung ist, dass Puchheim in der Klassifikation der Bahn nicht mehr als Bahnhof gilt, sondern als Haltepunkt. Der Titel gilt für Stationen, an denen keine Züge wenden. Daraus ergab sich die Nachfrage, ob der zentrale Ortsteil Puchheim-Bahnhof nun in Puchheim-Haltepunkt umbenannt werden muss, was der Bürgermeister verneinte.

© SZ vom 19.07.2017 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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