Puchheim:Auf den Spuren Jesu

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Emmausgang in Puchheim und Mittelstetten

Von Jamila Christian, Puchheim

Nach einem schweren Rückschlag ins Leben zurückfinden. Aus der Trauer wieder zu neuer Hoffnung finden. Für Pfarrerin Mirijam Pfeiffer von der evangelischen Auferstehungskirche Puchheim ist diese die grundlegende Botschaft des Emmausgangs. Ganz traditionell findet dieser am Ostermontag, 22. April, in Puchheim statt.

Gerade in Südbayern gehen jährlich zahlreiche religiöse Gemeinden gemeinsam spazieren - in Erinnerung an die beiden Emmaus-Jünger. Das Lukas-Evangelium berichtet von der Geschichte der Jünger, die zwei Tage nach der Kreuzigung von Jesu auf Wanderschaft gingen: von Jerusalem in ihren Heimatort Emmaus. In ihrer tiefen Trauer über den Tod Jesu, verlieren sie alle Hoffnung. Auf ihrem Weg schließt sich ihnen ein Fremder an, Jesus Christus. Erst als die beiden am Ende des Tages zusammensitzen und der Unbekannte das Brot bricht, erkennen sie ihn wieder und finden so zu neuer Hoffnung.

Die Auferstehungsgemeinde Puchheim lädt ein, bei einer Wanderung zusammenzufinden, um gemeinsam zu beten und zu singen. Der einstündige Gottesdienst-Spaziergang ist für alle Generationen, ob groß oder klein" sagt Pfeiffer, die bereits zum vierten Mal den Emmausgang in Puchheim anführt. "Ich möchte mit diesem Spaziergang die hoffnungsvolle Botschaft der Geschichte vermitteln", sagt sie. Um die Geschichte greifbar zu machen, schlüpft Pfeiffer zusammen mit einer Mitarbeiterin in die Rollen der beiden Jünger. Gemeinsam erzählen sie so die Geschichte. Im miteinander Reden und Aufeinander Hören erfahren Christen, dass Jesus mit ihnen ist, und sie auch über den Tod hinweg begleitet. Der Weg führt die Wanderer dabei geradewegs zum Labyrinth hinter dem Haus Elisabeth. Der Ort wurde gezielt gewählt," das Labyrinth steht symbolisch für die Geschichte", die Pfeiffer hier aufgreifen möchte.

Während die Erwachsenen im gemeinsamen Gespräch zusammenfinden, dürfen die Kinder fleißig Ostereier suchen. "Im letzten Jahr sind um die 70 Leute gekommen, die Teilnehmerzahl steigt von Jahr zu Jahr", sagt sie.

Nicht ganz so religiös geht es beim jährlichen Emmausgang in Mittelstetten zu. Die Dorfbelebung Mittelstetten lädt am Ostermontag von 13 Uhr an zur Wanderung ein, jedoch ohne Bibelstunde und Gesang. "Seit der Gründung des Vereins im Jahr 2007 wandern wir jedes Jahr an einen geschichtsträchtigen Ort in der Umgebung", sagt die Vereinsvorsitzende Magda Schebesta. Dieses Jahr geht es vom Gasthof Zur Post über den Scheibenfeldweg, am Wildgehege vorbei, zum Ziegelstadelweg. Dort gab es Schebesta zufolge eine kurfürstliche Ziegelei, die Ziegel für das Bistum Augsburg herstellte. Neben dem Spaziergang und einer anschließenden Brotzeit gibt es somit noch historisches Wissen für die Teilnehmer. s

Emmausgang in Puchheim: Montag, 22. April, 10 Uhr, Treffpunkt: Auferstehungskirche, Allinger Straße 24. Emmausgang in Mittelstetten: Montag, 22. April, 13 Uhr, Treffpunkt: Gasthof zur Post, Hauptstraße.7

© SZ vom 18.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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