Puch:Naturerlebnisse für Kinder

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Die neue Kindergruppe des Gartenbauvereins Puch beim Begrüßungsspiel mit Susanne Pütz (hinten Mitte). (Foto: Günther Reger)

Der Gartenbauverein Puch hat eine Gruppe für den Nachwuchs

Von Julia Kiemer, Puch

Einen schöneren Mainachmittag hätte man sich fast nicht aussuchen können. Die Sonne strahlt, Bäume blühen, im hohen Gras wachsen Gänseblümchen und Löwenzahn. Susanne Pütz vom Gartenbauverein Puch hat den traumhaften Nachmittag für das erste Treffen der neuen Kindergruppe vom Gartenbauverein Puch erwischt. Von jetzt an wird einmal im Monat unter Aufsicht der Sozialpädagogin die Natur erkundet, experimentiert, gespielt und gebastelt. Neun Kinder haben sich an der Hütte auf der Obstwiese beim Grünen Zentrum in dem kleinen, Brucker Ortsteil eingefunden. Die Altersspanne ist groß, fünf Jahre alt ist der Jüngste, zwölf die Älteste. Gedacht war die Kindergruppe zunächst nur für Grundschüler, denn das sei das beste Alter und die Schüler hätten genügend Ausdauer für solch ein Projekt, erläutert die Leiterin Pütz. Dennoch habe sie die Grenzen alterstechnisch nach oben relativ offen gelassen - sie wolle interessierte, ältere Kinder ja nicht wegschicken.

Die Idee zu einer neuen Kindergruppe hatte Pütz, als sie ein Plakat an der Hütte des Gartenbauvereins Adelshofen hängen sah: Es kündigte eine Fortbildung für das Arbeiten mit Kindern in Gartenbauvereinen an. Die besuchte sie dann, der Grundstein für die Natur-Kindergruppe war gelegt. Ursprünglich wollte sie die Gruppe leiten. Letztendlich ist Pütz nun doch alleinige Leiterin, deshalb ist die Teilnehmerzahl auf maximal zwölf Kindern begrenzt. Als Sozialpädagogin hat Pütz schon viel Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen, zudem ist sie seit einem Jahr Mitglied im Gartenbauverein in Puch. Ihr sei wichtig, den Kindern die Einfachheit der Natur zu zeigen. Sie wolle den Jungen und Mädchen vermitteln, die Natur zu beobachten, so die Sozialpädagogin. Es sei großartig, dass die Sprösslinge so offen seien und man oft einen neuen Blickwinkel durch Kinder bekomme, da sie so unbedarfte Perspektiven hätten.

Am Anfang wird ein Kennlernspiel gespielt, um das Eis zwischen dem Nachwuchs zu brechen. Dabei wird bereits deutlich, dass die Altersspanne nicht viel ausmacht, die Größeren nehmen sich der Kleineren an und erklären ihnen viel. Danach ist die erste Aufgabe das Titelblatt der Naturforschermappe zu verzieren. Während die Einen noch Blumen mit Regenbögen, Sonnen, Bäume und Schmetterlinge malen, erkunden die Anderen, die schon fertig sind, die Wiese aufmerksam und haben sichtlich Spaß beim Herumtollen. Alle Teilnehmer haben selbst einen Garten und kennen sich daher schon ein bisschen aus in der Natur. Obwohl manche auch einen Teich im Garten haben, löst der Anblick von Kaulquappen im Einwegglas Begeisterung aus, hier und da ertönt ein "woah" oder ein "cool". Mit großen Augen bewundern sie auch den Molch und die Posthornschnecke im anderen Glas.

Es ist beeindruckend, wie viel die Kinder bereits über Frösche, Wiesen und Natur im Allgemeinen wissen und was sie trotzdem für einen Wissensdurst haben. Als der Molch an die Wasseroberfläche schwimmt, um Luft zu holen, sagt ein Mädchen, dass er das machen müsse, weil er ein Säugetier sei. Ganz richtig liegt sie nicht, der Molch sei eine Amphibie, erklärt Pütz. Trotzdem ist die Sozialpädagogin begeistert von den Beobachtungen der Kinder. Um die Schnecke nun genauer zu betrachten, soll das Tier in ein Schneckenhotel, eine Kiste mit Laub, Gras, Zweigen, Erde und Steinen versetzt werden. Begeistert sammeln die Sprösslinge alles schnell zusammen, um nun die Schnecke besser beobachten zu können. Die Kinder haben sichtlich Spaß beim Entdecken und Beobachten der Natur und sind schon jetzt auf das nächste Treffen gespannt.

© SZ vom 16.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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