Politik:Arbeitsplatz Bundestag

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Bei der Wahl im September setzten sich die CSU-Abgeordneten Staffler und Kießling durch

Von Erich C. Setzwein

Oft sind es die grundlegenden Dinge des politischen Lebens, die eine Karriere ausmachen. Sich auf einer Wahlliste wiederzufinden, war für Beate Walter-Rosenheimer im Oktober die Rückfahrkarte nach Berlin. Denn mit ihren 13,28 Prozent der Stimmen der Bundestagswahl am 26. September und Platz 19 auf der Landesliste der Grünen reichte es am Wahlabend zunächst nicht. Katrin Staffler errang bei ihrem zweiten Antritt 38 Prozent und erneut das Direktmandat im Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau, ihr SPD-Bundestagskollege Michael Schrodi bekam gute 19 Prozent. Erst nach Feststellung des amtlichen Endergebnisses für die Bundestagswahl zwei Wochen nach der Wahl ergaben sich Mandatsverschiebungen, und die zugunsten der bayerischen Grünen. Beate Walter-Rosenheimer wurde so wieder Abgeordnete.

Während Staffler sich auf die Oppositionsrolle vorbereiten durfte, Michael Schrodi von seiner Fraktion ins Verhandlungsteam der SPD zur Bildung einer Ampelregierung entsandt wurde und Carmen Wegge als Listenkandidatin der SPD im Germering einschließenden Wahlkreis Starnberg/Landsberg zusammen mit dem direkt und wieder gewählten CSU-Abgeordneten Michael Kießling die spannenden ersten Tage einer neuen Legislaturperiode miterlebten, musste der aus Olching stammende AfD-Abgeordnete Florian Jäger sein Büro in Berlin wieder aufgeben. Er hatte erst im Juli dieses Jahres die Nachfolge des verstorbenen AfD-Abgeordneten Martin Hebner angetreten und deshalb nur kurz als Parlamentarier gewirkt. Zum dritten Mal kandidierte Jäger dann im September für einen Sitz im Bundestag, bekam 6,8 Prozent der Stimmen, genauso viel wie seine Partei im Wahlkreis Fürstenfeldbruck. Mit einem guten Listenplatz wäre es ihm wohl auch gelungen, seinen bundespolitischen Weg fortzusetzen, doch der AfD in Bayern war der 50 Jahre alte Olchinger wohl nicht linientreu genug. So bekam er nicht den erhofften Listenplatz - und musste sein Abgeordnetenbüro wieder räumen.

Gerne wäre auch Ulrich Bode nach Berlin gegangen, noch dazu mit der Aussicht, in einer Koalitionsregierung mitmachen zu können. Doch auch für den Eichenauer reichte es trotz persönlichen und auch für seine FDP guten Ergebnisses nicht. Die Freien Wähler schickten die tapfere Susanne Droth aus Fürstenfeldbruck neu in die Schlacht, die Linken präsentierten ihre Allzweckkandidatin Ernestine Martin-Köppl dem Wähler, und für die ÖDP trat Stephanie Sichelschmidt an. Für Volt kandidierte Daniel Burandt, für Die Partei Fabian Handfest, und Die Basis machte mit Christian Kreiß immerhin noch einen Stich von 2,6 Prozent. Insgesamt beeiligten sich 83,13 Prozent oder 192 779 Wähler an der Bundestagswahl im Wahlkreis Fürstenfeldbruck.

Im Nachbarwahlkreis wollte Britta Hundesrügge von der FDP gerne auch Germering vertreteten, und auch Martin Neubauer von den Grünen machte sich Hoffnungen, in den Bundestag zu kommen. Beide gelang es wegen ihrer Listenplätze nicht. In Germering stimmten von den 26 622 Wahlberechtigten 21 745 ab, was einer Wahlbeteiligung von 81,68 Prozent entspricht.

© SZ vom 28.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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