Platzproblem:Mehr Platz für die Feuerwehr Aich

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Harmonische Nachbarschaft: In Aich residiert der Schützenverein Eichengrün Tür an Tür mit der Feuerwehr. Der Anbau erfolgt im rückwärtigen Teil, die neue Garage grenzt an die Seitenwand der Schützen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Fürstenfeldbrucks Finanzausschuss befürwortet das bis zu zwei Millionen Euro teure Konzept für die barrierefreie Erweiterung. Vor allem ist die Garage dann groß genug fürs neue Löschfahrzeug

Von Stefan SalgerVon Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

In idyllischer Ortsrandlage herrscht Platznot: Die Freiwillige Feuerwehr in Aich scheint in einer beneidenswerten Lage: Nebenan logieren die Freunde vom Schützenverein Eichengrün. Und das eigene Domizil hat schöne Sprossenfenster mit Holzläden, eine Fassade aus dunklem Holz und eine Bank unter einem Dachvorsprung, die zum Verweilen einlädt. Das alles hilft aber nicht viel weiter, wenn das neue, bereits bestellte Löschfahrzeug nicht mehr in die Garage mit dem silbernen Rolltor passt. Und weil es auch noch an Barrierefreiheit und Umkleiden für Frauen sowohl bei der Feuerwehr als auch bei den benachbarten Schützen fehlt, kümmert sich die Stadt um einen zweckmäßigen Anbau sowie genügend Parkplätze, die im Alarmfall für die Feuerwehrleute reserviert sind. Das Projekt soll sicherstellen, dass Feuerwehr und Schützen auch die bereits vorhandenen Räume weiterhin nutzen können.

Der Finanzausschuss stimmte dem grundlegenden Konzept rund um den L-förmigen Erweiterungsbau jüngst zu. Kosten dürfte das zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro - und damit deutlich weniger ist als ein kompletter Neubau. Ziel der Planer war ein möglichst geringer Eingriff ins Bestandsgebäude, um somit auch "graue Energie" zu sparen und zudem die gewohnte Nutzung durch Feuerwehr und Schützen auch während der zweijährigen Bauphase "im laufenden Betrieb" möglichst wenig zu beeinträchtigen. Die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach wird noch geprüft.

Deutlich zu Tage getreten waren die baulichen Defizite des Gerätehauses in Aich, als der Feuerwehrbedarfsplan 2016 bis 2020 vorgelegt wurde. Da war klar, dass es auch dem Schulungsraum im Dachgeschoss an einem zweiten Rettungsweg fehlt. Das Gebäude wurde im Mai 1987 fertig gestellt. 1998 wurde im Stil des Bestands im Nordosten an das Haus angebaut. Es besitzt zwei Garagen für die beiden vorhandenen Feuerwehrfahrzeuge. Allerdings entsprechen diese nicht mehr den heute gültigen Unfallverhütungsvorschriften. Im September 2020 wurde der Kauf eines modernen Löschfahrzeugs (HLF 10) beschlossen, das bereits im Oktober 2022 geliefert werden soll.

Feuerwehrreferent Andreas Lohde (CSU) zeigte sich sehr zufrieden, dass Aich nun endlich mit einem "normkonformen Feuerwehrhaus" ausgestattet und die "Synergie mit den Schützen" aufrechterhalten werden könne. Mit Blick auf das neue, für die Garage zu große Löschfahrzeug betonte der CSU-Fraktionsvorsitzende: "Wir sind im Zugzwang, und es gibt keine Alternative." Jan Halbauer (Grüne) begrüßt vor allem, dass durch einen bedarfsgerechten Anbau "graue Energie" erhalten wird. Willi Dräxler (BBV) und Dieter Kreis (ÖDP) bedauern gleichwohl, dass mehrere Bäume gefällt werden sollen. Die Planer sicherten zu, dass dies auf ein Mindestmaß beschränkt wird. Eine Unterkellerung, wie sie Georg Jakobs (CSU) vorschlug, komme für den Neubau nicht in Frage, so die Planer, weil auch das Bestandsgebäude nicht über ein Untergeschoss verfügt.

Nicht durchsetzen konnte sich Dieter Kreis mit der Forderung, einen Beschluss erst nach der Beteiligung des Bauausschusses zu fassen.

© SZ vom 21.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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