Planungsstau überwunden:Einkaufen in Grafrath

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Nach zehn Jahren rückt Supermarkt-Neubau in greifbare Nähe

Von Manfred Amann, Grafrath

Nach zehn Jahren des Hin und Her einschließlich eines Bürgerentscheids ist die Errichtung eines Supermarktes in Grafraths Ortsmitte in greifbare Nähe gerückt. Nachdem der Gemeinderat in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr den Bauantrag mehrheitlich abgesegnet hat, steht noch die Genehmigung durch die Baubehörde im Fürstenfeldbrucker Landratsamt aus, welche aber als sicher gilt. Zur Planung waren im Rahmen der zweiten öffentlichen Auslegung und Anregungsrunde zehn Bürgereinwände eingegangen. Diese bezogen sich im Wesentlichen auf Problemfelder, die in der Vergangenheit schon mehrmals abhandelt worden waren, eine Planungsänderung wurde dadurch nicht bewirkt.

Es wurden Bedenken vorgebracht, die Zunahme des Verkehrs im Bereich des Schulweges könnte Kinder gefährden, dass die Lärmbelastung für die Nachbarn erheblich zunehmen werde, dass statt eines Vorplatzes mit Aufenthaltsqualität nun ein Parkplatz gebaut werde und dass der Gebäudekomplex nicht ins Ortsbild passe. Vom Eigentümer des benachbarten Weinberger-Grundstückes, das bei früheren Planungen ebenso für einen Supermarkt, allerdings für einen größeren, genutzt werden sollte, wurde überdies vorgebracht, dass angesichts des Lärms, der vom Supermarkt ausgehe, die Bebauung mit Wohnhäusern beeinträchtigt werden könnte. Dazu befand Bürgermeister Markus Kennerknecht, dass das Grundstück im Außenbereich der Gemeinde liege und noch gar nicht sicher sei, ob dort überhaupt Wohnbebauung ermöglicht werden könne.

Mit dem Satzungsbeschluss kommt die Ansiedlung eines Supermarktes, der von der Feneberg Lebensmittel GmbH im Allgäu betrieben werden wird, schneller als erwartet, denn infolge einer Patt-Abstimmung im Bauausschuss war die Planung im Spätsommer vergangenen Jahres zum Stillstand gekommen und konnte erst durch eine entsprechende Entscheidung des Gemeinderates auf Antrag der Fraktionen von CSU/BV, SPD und Frauenliste Wochen später fortgesetzt werden.

Damals hatte viele Grafrather massiv gegen die erneute Verzögerung mobil gemacht. In der Sitzung, in der die Fortsetzung der Planung beschlossen worden war, hatten sich etliche der 40 Zuhörer einen Button angesteckt auf dem unmissverständlich "Ja zum Supermarkt" zu lesen gewesen war. Zudem hatte eine Zuhörerin an die Ratsmitglieder dir dringliche Bitte geäußert, das "Rumgeeiere, das keiner im Ort mehr hören kann", endlich zu lassen und die Planung im Sinne der Dorfgemeinschaft weiterzuentwickeln. "Die Bürger wollen Ergebnisse sehen", hatte die Frau betont und verlangt, endlich den Auftrag umzusetzen, der ja schließlich bei einem Bürgerentscheid vor Jahren schon erteilt worden sei.

© SZ vom 12.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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