Planungen:Zielstrebig und sachlich

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Gröbenzells Gemeinderat nimmt beim Rathausneubau alle Hürden

Von Gerhard Eisenkolb, Gröbenzell

Ein für Gröbenzeller Verhältnisse atemberaubendes Tempo legt der Gemeinderat das ganze Jahr über bei der schrittweisen Verwirklichung des Rathausneubaus vor. Hatten sich die Kommunalpolitiker im Herbst 2015 noch auf das Abenteuer eingelassen, ohne eine Planung für einen Neubau und ohne ein Finanzierungs- oder Raumkonzept mit der gesamten Gemeindeverwaltung in ein Bürogebäude ins Gewerbegebiet umzuziehen, geht es nach dem Jahreswechsel Schlag auf Schlag. Ungewohnt zielstrebig und diszipliniert wird das Großprojekt Rathausabriss und Neubau verfolgt. Fast alle Entscheidungen fallen einmütig, wenn nicht einstimmig. Selbst wenn es gelegentlich zu Einwänden kommt, bleiben die Diskussionen sachlich und konstruktiv.

Was nicht heißt, dass es nicht immer wieder Hürden gegeben hätten, die das Vorhaben hätten verzögern können. Das ist der Fall, als einige Fraktionen überraschend einen multifunktionalen Neubau fordern. Es ist plötzlich die Rede von einem integrierten Konzert und Kultursaal oder dem Anbau eines Kulturhauses. Sogar die im Bürgerhaus untergebrachte Volkshochschule sollte im neuen Rathaus eigene Räume bekommen. Die zweite große Herausforderung besteht in dem Vorschlag der Gröbenhüter, aus ortsgeschichtlichen Erwägungen einen Teil des alten Rathauses zu erhalten und in den Neubau zu integrieren. Gesprochen wird von der erhaltenswerten Sachlichkeit der Fünfzigerjahre. Aus all diesen Überlegungen wird nichts, weil das Grundstück zu klein und der Platzbedarf der Verwaltung doch größer ist oder größer gerechnet wird, als ursprünglich angenommen. Beim Architektenwettbewerb stellt sich schließlich heraus, dass sich beispielsweise der Erhalt des rechten Flügels nur schwer mit einem ansprechenden Neubau vereinbaren lässt und deshalb bei der Jury durchfällt. Umso ansprechender präsentiert sich der Siegerentwurf des Architekturbüros Behnisch, der die Anmutung von einem Schiffsdeck zwischen zwei Kirchen hat. Der Entwurf besticht durch klare Formen, viel Glas und durchlaufende hölzerne Fensterbrüstungen, die die Horizontale betonen.

© SZ vom 29.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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