Olching:Welt der Wunder

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Schülerinnen bei der dritten schuleigenen Naturwissenschaftsmesse "Science Fair". (Foto: privat)

Olchinger Gymnasiasten stellen ihre Forschungsprojekte vor

Von monika kalisch, Olching

Die Lehrer des Gymnasiums Olching sind seit Langem daran interessiert, den Schülern die Naturwissenschaften näherzubringen. Die Arbeitsgemeinschaft "Jugend forscht" wird intensiv gefördert und auch durch einen offenen Nachmittag, bei dem das Schülerlabor für jeden geöffnet ist, soll das Interesse gesteigert werden. Im Rahmen dieser naturwissenschaftlichen Förderung fand nun zum dritten Mal die Wissenschaftsmesse Science Fair in der Schulaula des Gymnasiums statt.

An verschiedenen Ständen präsentierten Schülergruppen die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Recherchen. Den Großteil stellten dabei die zehnten Klassen. Aber auch alle anderen Jahrgangsstufen und die Teams, die am Wettbewerb "Jugend forscht" teilgenommen hatten, waren vertreten. Direktorin Beate Sitek lobte in ihrer Rede sowohl den Einsatz der Schüler als auch den der Lehrer und betonte zudem, wie wichtig die Unterstützung der Eltern bei der Entwicklung der einzelnen Projekte gewesen sei. Eine Jury bewertete die Stände und Ideen nach Inhalt, Optik, Innovation und Nachhaltigkeit. Auch das Publikum konnte seinen Favoriten küren. Außerdem wurden zwei Sonderpreise für Nachhaltigkeit und den schönsten Stand auf der Wissenschaftsmesse verliehen.

Nicht nur Lehrer, sondern auch ältere Schüler, sogenannte Wissenschaftstutoren, unterstützen die Nachwuchsforscher bei ihren Arbeiten. Mit ein paar Schülern der zehnten Klasse, den "Jugend forscht"-Teams und drei Lehrern habe vor drei Jahren die erste kleine Wissenschaftsmesse am Olchinger Gymnasium stattgefunden. Bei der diesjährigen Messe gab es allerdings eine Neuerung. Als zusätzlicher Anreiz für die Schüler wurde im Vorfeld eine Castingshow im Stil der Fernsehshow "The Voice of Germany" durchgeführt. Florian Gärtner, einer der projektbegleitenden Lehrer, erklärt: "Die Castingidee kam uns, nachdem wir letztes Jahr gemerkt haben, dass die Begeisterung der Schüler nachließ". Sieben Lehrer bildeten eine Jury. Die Schüler sollten ihre Projekte zum Thema Zukunftsvisionen kreativ vorstellen. Dabei galt es, ähnlich wie in der TV-Show, die als Vorbild diente, die Jurymitglieder zu überzeugen und einen der Lehrer als direkten Ansprechpartner und Betreuer für das eigene Projekt zu gewinnen.

Die zwei Schüler Jannik Bensch und Pedro Melo Koch aus der zehnten Klasse bildeten eine der Forschergruppen. In Bienenkostümen präsentierten sie ihre Ergebnisse zur Bekämpfung des Bienensterbens. Dazu hatten sie drei Ursachen des Sterbens - den Pilz Nosema, die Varroamilbe und Pestizide - untersucht, Bekämpfungsmethoden erprobt, die Ergebnisse vorgestellt und eine kleine Zukunftsvision kreiert. Zusätzlich richteten sie eine Internetseite ein, auf der weitere Ergebnisse nachvollzogen werden können. Eine andere Gruppe baute einen Stuhl, der durch Induktion beim Hinsetzen und Aufstehen Energie erzeugt und LED-Lichter zum leuchten bringt.

Der Abiturient Philipp Kerth stellte bei der Messe seine Arbeit für "Jugend forscht" vor, mit der er den diesjährigen Landeswettbewerb gewann. In seinem Projekt beschäftigte er sich mit der sogenannten Grätzelzelle, einer Farbstoffsolarzelle, die die Fotosynthese simuliert. Durch verschiedene Experimente wollte er die sonst geringe Laufdauer, die dem schnellen Farbstoffabbau dieser Zelle geschuldet ist, steigern, was ihm schließlich auch gelang. Zwischendurch hielten Vertreter des Fahrzeug- und Maschinenbaukonzerns MAN und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt Vorträge.

Tobias Landmann, einer der Schüler des Gymnasiums, erzählte, er wolle sich von der Messe inspirieren lassen, da er inzwei Jahren auch gerne teilnehmen wolle. Auch ehemalige Schüler, wie Mirjam Kümmerlin, die selbst Teilnehmerin bei "Jugend forscht" und Wissenschaftstutorin war, kehren gerne zur Science Fair zurück.

Andreas Rauwolf, einer der Lehrer, der die Projekte unterstützte, freut sich sehr über den Erfolg der Messe. "Durch erfolgreiche Projekte wird die Begeisterung für die Naturwissenschaften an unserer Schule weiter angekurbelt", sagt er. Auch Beate Sitek betonte: "Eine Sache im Leben durchzuziehen, kann in vielen Lebenssituationen hilfreich sein. Ich hoffe, dass auch unsere Schüler diese Erfahrung machen werden".

© SZ vom 24.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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