Olching:Vogelpark-Streit entschärft

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Landrat macht Vorschlag zu Voliere, Olching will auf Klage verzichten

Im Streit um den Besatz einer Voliere im Olchinger Vogelpark nähern sich Landratsamt und Vogelliebhaberverein an. Die Beteiligten hätten in einem Gesprächen zwischen Vogelparkbetreibern, Vertretern des Landratsamts und ihm, dem Vereinsreferenten des Stadtrats, einen Kompromiss gefunden, über den man diskutieren könne, berichtete Tomas Bauer (CSU) in der jüngsten Hauptausschusssitzung. So habe der Landrat, der sich nun offensichtlich in den Disput eingeschaltet hat, vorgeschlagen, die Richtlinien des Landes Thüringen zur Grundlage einer Entscheidung heranzuziehen. Die Wahl auf diese Richtlinien sei gefallen, weil der Vogelliebhaberverein in der Vergangenheit gegenüber dem Landratsamt mit diesen argumentiert hatte.

Die thüringischen Regelungen verlangten zwar wesentlich mehr Raum von Volieren, die der reinen Haltung der Tiere dienten, nämlich statt zwölf bis 18 Quadratmetern 37 bis 50. Der Vorteil dieser Richtlinie bestehe aber darin, dass sie, was die Größe der Volieren angeht, nicht zwischen bloßer Haltung und Zucht unterscheiden. Das heißt, selbst wenn man züchten wolle, müsse die Voliere nicht wie bisher 80, sondern ebenfalls 37 bis 50 Quadratmeter groß sein. Sollte man entscheiden, diese Richtlinien zur Grundlage zu nehmen, würde auch der eigentliche Grund des Streits entfallen, sagte Bauer. Der Streit war entstanden, weil Hans Werner Merk, Leiter des Veterinäramts, die neue Voliere für zu klein hält. Merk nimmt nämlich an, der Verein benutze die Voliere für die Zucht der Tiere. Die Vogelparkbetreiber versichern, dies sei nicht der Fall. Juristisch gesehen, sei der Vorschlag aber noch keine Einigung, betonte Bauer.

Dieter Ernst, Vorsitzender des Vogelliebhabervereins, zeigte sich ob des Vorschlags des Landrates zwar erfreut, machte aber auch klar, dass diese Regelung eine erhebliche Einschränkung der Arbeit von Falkner Sascha Kuchenbauer bedeute. Das betonte auch Bauer: "Das ist ein Kompromiss, der den Vögeln mehr Raum und den Vogelliebhabern weniger Vögel ermöglicht." Dennoch sieht Ernst zuversichtlich in die Zukunft. Er betonte, dass die breite Unterstützung aus der Bevölkerung - 4000 Menschen haben eine Unterschriftenaktion für den Park unterstützt - ihn und seine Kollegen motiviert habe, nicht aufzugeben.

Vor einigen Wochen hat die Stadt angekündigt, als Partner eines dreiseitigen Vertrags mit dem Vogelliebhaberverein und dem Landratsamt zu klagen, sollte das Landratsamt nicht eine verbindliche Auskunft dazu abgeben, welche Vogelart unter welchen Umständen in einer neuen Voliere gehalten werden dürfe. Von dieser Klage will die Stadt nun absehen.

© SZ vom 06.05.2016 / berj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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