Olching:Umstrittene Container

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Olchinger ringen um richtigen Standort an der Martinschule

Von Julia Bergmann, Olching

Es sind die Bäume, die Ingrid Jaschke keine Ruhe lassen. Bei der Frage nach dem geeigneten Standort für Container an der Martinschule will sich die Fraktionsvorsitzende der Grünen nicht von den Argumenten der Stadtverwaltung überzeugen lassen. Diese nämlich versicherte im Bauausschuss des Stadtrats, dass nur zwei Bäume am geplanten Standort entlang der Sudetenstraße gefällt werden müssten. Jaschke indes würde die Container lieber auf dem Pausenhof der Schule sehen, auch wenn das bedeute, dass die Kinder dann voraussichtlich vier Jahre lang weniger Platz zur Verfügung hätten. Unterstützung bekommt sie aus ungewohnter Richtung, nämlich von CSU-Stadtrat und zweitem Bürgermeister Robert Meier.

Auch wenn der nicht gegen den Containerstandort stimmen mochte, zweifelte er doch an der Aussage der Verwaltung. "Von den Bäumen wird wenig übrig bleiben. Da traue ich niemanden, der mit dieser Planung beschäftigt ist", sagte er. Man müsse sich darüber im Klaren sein, dass die Container nicht einfach aufgebaut, sondern mit Hilfe eines Krans auf das begrünte Grundstück gehoben werden: "Das bringt massive Einschnitte in die Begrünung mit sich."

Einen anderen Kritikpunkt brachte FW-Stadtrat Josef Gigl vor: "Wir haben in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass wir Objekte angemietet haben und sich nachher herausgestellt hat, dass es billiger gewesen wäre, wenn wir sie gekauft hätten." Gigl wollte deshalb wissen, ob sich ein Kauf der Container rechnen könnte. Das sei ab sieben Jahren der Fall, erklärte Bauamtsleiter Markus Brunnhuber. Grund genug für Gigl, darauf zu pochen, die Möglichkeiten eines nachträglichen Kaufs zu eruieren. Laut Bürgermeister Magg wird derzeit ohnehin eine langfristige Lösung für Olchings Grundschulen diskutiert. Dabei werde man wegen steigender Schülerzahlen um Umbaumaßnahmen zwar kaum herumkommen, dennoch wisse man nie, für welche Projekte man übergangsweise doch wieder Container brauchen könnte. Für Jaschkes Einwände hatte der Bürgermeister hingegen nur eine, wie er selbst gestand, provokative Antwort übrig: "In der Abwägung sind mir viele Quadratmeter mehr für die Kinder zwei Bäume wert." Auch der Bauausschuss sprach sich mit Ausnahme Jaschkes schließlich für den vorgesehenen Standort an der Sudetenstraße aus.

© SZ vom 02.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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