Olching:Tumulte in Asylunterkunft

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Lautstarke Party in Olching endet mit Messerstecherei

Gleich zweimal musste die Polizei in der Nacht auf Donnerstag in Richtung einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber ausrücken. Zuerst kam es gegen 23 Uhr zu einem heftigen Handgemenge zwischen Asylbewerbern und Sicherheitskräften. Fünf Somalis, vier davon aus anderen bayerischen Unterkünften, feierten laut Polizeiangaben eine lautstarke Party, so dass sich die übrigen Hausbewohner beim Sicherheitsdienst beschwerten. Dieser wiederum unterband die Feier und schickte die ortsfremden Besucher nach Hause. Da diese die Unterkunft allerdings nicht verlassen wollten, entbrannte ein heftiger Streit, der in einem Handgemenge endete. Dabei wurde eine Sicherheitskraft getreten und geschlagen. Als der 36-Jährige den Angreifer festsetzen wollte, versuchte ein weiterer Somali seinem Landsmann zu Hilfe zu kommen, worauf hin der Sicherheitsmann zur Abwehr des Angriffs schließlich ein Pfefferspray einsetzte. Ein Somalier musste mit einer Augenreizung vom verständigten Rettungswagen in die Brucker Klinik gebracht werden.

Als dann die Polizei hinzugerufen wurde, waren zwei der somalischen Besucher bereits weg, von den beiden anderen wurden noch vor Ort die Personalien aufgenommen. Die Ermittlungen gestalteten sich wegen der Sprachbarriere und der zahlreichen, sich immer wieder einmischenden auch unbeteiligten Bewohner verschiedenster Nationalitäten, schwierig. Im Zuge des eingeleiteten Strafverfahrens werden deshalb weitere aufwendige Zeugenbefragungen im Nachgang zwingend erforderlich sein.

Nur gut eine Stunden später, etwa gegen halb eins am Donnerstagmorgen, musste die Polizei erneut zur selben Unterkunft ausrücken. Per Notruf war eine Messerstecherei gemeldet worden. Als die ersten Polizisten eintrafen, standen die Beteiligten vor der Unterkunft und stritten heftig miteinander. Die 21-jährige Somalierin, die kurz zuvor die genannte Zimmerparty veranstaltet hatte, soll einen 22-jährigen Syrer vor der Unterkunft mit einem Messer bedroht haben. Die Suche nach der Tatwaffe erbrachte kein Ergebnis. Auch hier sind im Rahmen des Strafverfahrens weitere Folgeermittlungen erforderlich. Ein vorsorglich hinzugerufener Rettungswagen kam allerdings nicht zum Einsatz. Bei beiden Ereignissen trug nach Aussage der Polizei wohl keiner der Beteiligten schwerwiegende Verletzungen davon. Bei beiden Einsätzen mussten allerdings etliche Unterstützungsstreifen angrenzender Dienststellen zur Klärung und Beruhigung der Lage hinzugezogen werden.

© SZ vom 23.04.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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