Olching:Teure Sanierung des Volksfestplatzes

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Unter den weißen Planen befindet sich mit Asbest verunreinigtes Erdreich. Die Stadt sucht noch nach einer günstigen Entsorgung. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Beseitigung des bei Bauarbeiten gefundenen Hausmülls verursacht der Stadt Olching Mehrkosten von 360 000 Euro

Von Andreas Ostermeier, Olching

Die Sanierung des Volksfestplatzes in Olching ist erheblich teurer geworden, als sich das die Stadträte vorgestellt haben. Hauptgrund dafür ist, dass "in Teilbereichen eine komplette Hausmüllkippe" beseitigt werden musste, wie Stadtbaurat Markus Brunnhuber sagte. Auf dem Gelände in der Mitte Olchings sind zwei mit weißer Plastikfolie abgedeckte Haufen zu sehen, in denen sich mit Asbest verunreinigtes Aushubmaterial befindet. Sie müssen noch entsorgt werden. Auch die Elektro-Installationen kosteten mehr Geld, als vom Stadtrat veranschlagt. Zu den Kosten von gut einer Million Euro, die der Stadtrat für die Sanierung bewilligt hat, kommen deshalb noch einmal 360 000 Euro dazu. Im nächsten Jahr fallen wohl weitere 150 000 Euro an, um die Rechnung für die Stromverteilerkästen begleichen zu können. Außerdem ist auch der Abtransport der mit Asbest verunreinigten Aushubhaufen noch nicht bezahlt.

Grund für die Sanierung des Volksfestplatzes war die Beschaffenheit des Bodens. Nach starken Regenfällen bildeten sich auf dem nahe der Amper gelegenen Areal große Pfützen und Schlamm. Zudem ließ die Tragfähigkeit des Bodens zu wünschen übrig. So entstanden nach dem Befahren des Platzes durch schwere Lastwagen Bodenunebenheiten. Diese Nachteile sind durch die Sanierung behoben worden. Bürgermeister Andreas Magg sagte, auf dem Volksfestplatz bekomme nun niemand mehr nasse Füße. Für Veranstaltungen wie das Volksfest oder die FFB-Schau ist das Areal gerüstet.

Doch das Abtragen des oberen Erdreiches ließ Altlasten aus der Vergangenheit zu Tage treten - und zwar in großer Menge. Offensichtlich war auf Flächen, die zum Volksfestplatz gehören, in der Vergangenheit in großem Stil Hausmüll abgekippt worden. Der musste beseitigt werden. Allein das Abfahren und Entsorgen des mit Erde vermengten alten Mülls kostete die Stadt nicht 24 000 Euro, wie kalkuliert, sondern 382 000 Euro. Weil mehr Material ausgegraben werden musste, wuchs auch die Menge des Erdreichs, das auf der Platzfläche verfüllt werden musste. Auch dies trug zur Mehrung der Kosten bei. Um Aufschluss über die Beschaffenheit des Bodens unter dem Volksfestplatz zu gewinnen, hatte die Stadt 55 Löcher in den Boden des Platzes bohren lassen. Doch der wahre Zustand ließ sich auch durch die zahlreichen Bohrungen nicht ermitteln.

Bürgermeister Magg sagte, dass in den Bereichen, in denen gegraben wurde, der Platz jetzt frei sei von Altlasten. Allerdings gelten angrenzende Flächen, deren Bodenbeschaffenheit nicht untersucht worden ist, künftig als Altlastenverdachtsflächen, weil sich dort ebenfalls Reste von Hausmüll und Asbest im Erdreich befinden könnten.

Unwillen unter den Stadträten riefen auch die Elektroarbeiten auf dem Platz hervor, die erheblich teurer geworden sind, als zunächst kalkuliert. Brunnhuber nannte als Ursache dafür das Ergebnis der Ausschreibung. Die Verwaltung habe bei der Kostenschätzung "keine Fehler gemacht", sagte der Stadtbaurat, doch zu den kalkulierten Preisen hätten sich keine Handwerker finden lassen. Sämtliche Angebote, die sie vorlegten, überstiegen die von der Verwaltung angenommenen Kosten. Außerdem musste die Wasserleitung unter dem Platz komplett erneuert werden. Nach Darstellung der Verwaltung war sie löchrig und damit "vollkommen unbrauchbar". Auch in diesem Zusammenhang fielen Mehrkosten an.

© SZ vom 25.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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