Olching:Stolperfallen und Steigungen

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Behinderten-Beirat legt Mängelliste für die Stadt vor

Von Karl Wilhelm Götte, Olching

Der Olchinger Beirat für Menschen mit Behinderung hat Anregungen und Wünsche aus der Bevölkerung gesammelt und diese Bürgermeister Andreas Magg (SPD) persönlich übermittelt. "An diversen Bushaltestellen fehlen die Möglichkeiten zum Sitzen wartender Fahrgäste", hatte Beiratsvorsitzender Michael Kircher ganz oben auf die Wunschliste geschrieben. Das sei nicht nur in Olching, sondern auch in die Stadtteilen Esting und Neu-Esting der Fall. Auch die Beleuchtung an Bushaltestellen fehle häufig. Als Beispiel wurde an Kircher die Haltestelle am Olchinger Gymnasium in der Georgenstraße herangetragen.

Ein großes Problem wären fehlende Behinderten-Parkplätze besonders in der Nähe von Ärzten und Therapiepraxen sowie Geschäften und Gaststätten. Konkret führt Kircher in der Olchinger Hauptstraße die Hausnummern 9 bis 11, 17, 25, 51, 61, 65, 67 auf. Im Bereich Ärzteversorgung werde das Fehlen eines weiteren Augenarztes und Orthopädie-Facharztes festgestellt. Die Absenkungen der Bürgersteige seien, obwohl schon weit fortgeschritten, noch nicht durchgeführt. "Speziell bei Baumaßnahmen wie Kabelverlegungen sollte darauf geachtet werden", machte der Beiratsvorsitzende Rathauschef Magg aufmerksam. Als Negativbeispiel führte Kircher die Baustelle beim Laurentiusheim in der Heinrich-Nikolaus-Straße an. Auf Gehwegen, speziell in der Hauptstraße, wurden Stolperstellen durch hoch stehende Platten, Stufen und Schachtabdeckungen von Bürgern moniert. "Abhilfe könnten farbige Markierungen oder Reflexionsbänder schaffen", so der Vorschlag des Behindertenbeirats.

Die an diversen Stellen auftretenden erheblichen Querneigungen wurden von Behinderten bemängelt. "Das ist für ältere und gehbehinderten Menschen sehr schwer zu begehen", so Kircher. Auch Pflasterungen mit kleinen Steinen eignen sich für Gehbehinderte äußerst schlecht zum Laufen und führten zu Stürzen. Die Aufschüttung der Wege des alten Friedhofs mit Kies habe erheblichen Schwierigkeiten für Rollstuhlfahrer, Rollator-Geher und Kinderwagen geführt. Kircher ist sich da sicher: "Selbst Fußgänger mit einfachem Gehstock könnten nicht frei gehen."

Im Bereich des Bahnhofs regt der Beirat an, weiterhin auf die Bahn AG einzuwirken, dass im Bahnhofsgebäude mehr Sitzplätze geschaffen werden und für mehr Sauberkeit gesorgt wird. Auch sollte die Bahn AG die dort vorhandenen Toiletten "reaktivieren", so Kircher. "Zumindest tagsüber." Überhaupt werde das Fehlen von öffentlichen, zu allen Zeiten zugänglichen Toiletten bemängelt. Er sprach sich am Bahnhof auch für "Warnhinweise für Falschparker auf Behindertenparkplätzen" aus.

© SZ vom 26.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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