Am 19. Juni feiert Olching die zehnjährige Wiederkehr der Stadterhebung von 2011. Bürgermeister Andreas Magg (SPD) hat die amtierenden Stadträte, Mitarbeiter der Verwaltung und aktive und ehemalige Amtsträger aus diesem Anlass zu einem offiziellen Festakt auf dem Vorplatz des Kulturzentrums (Kom) eingeladen. CSU-Fraktionschef Tomas Bauer allerdings übermittelte am Freitag in Schriftform, dass die CSU-Stadträte an der Veranstaltung pandemiebedingt nicht teilnehmen werden. Bei dem Festakt wird unter anderen der bayerische Staatsminister des Inneren, Joachim Herrmann (CSU), die Festrede halten. Es wird einen größeren Geburtstagskuchen geben und die Blaskapelle Olching wird spielen, so die Programmvorschau.
Magg hatte in der Einladung an den Stadtrat mitgeteilt, dass am 19. Juni nach einem dann gültigen Hygienekonzept verfahren werden würde. Der Bürgermeister hatte um Rückmeldung bis zum 4. Juni gebeten. Bauer beruft sich bei seiner Absage auf die am 4. Juni gültige Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, die dazu anhält, "die physischen Kontakte zu anderen Menschen auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren und den Personenkreis möglichst konstant zu halten". Bauer überzeugt: "Die Infektionszahlen werden am 19. Juni nicht bei null stehen."
Weiter erklärt er: "Eine Feier zu einer zehnjährigen Stadterhebung gehört aber nicht zum absolut nötigen Minimum." Wenn schon Bürger zum 50. oder gar 100. Geburtstag mit maximal zehn Teilnehmern aus drei Haushalten feiern dürften, könne die Stadt kein schlechtes Beispiel geben. "Wasser predigen und Wein trinken geht auch dann nicht, wenn der Festakt als kommunale Veranstaltung ohne Sondererlaubnis durchgeführt werden darf", argumentiert der langjährige CSU-Fraktionsvorsitzende.
Die seuchenrechtliche Zulässigkeit mache die Veranstaltung in Zeiten allgemeiner Kontaktbeschränkungen noch lange nicht notwendig. "Wir werden uns freuen, im nächsten Jahr den nicht ganz runden elfjährigen Stadt-Geburtstag, aber dafür mit allen Bürgern Olchings, zu feiern", teilt Bauer dem Bürgermeister mit. Rathauschef Magg war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Ob die von kommendem Montag ab gültige neue Infektionsschutzverordnung der Bayerischen Staatsregierung, die im Freien private Feiern mit hundert Personen und Kultur- und Sportveranstaltungen im Freien mit 500 Personen erlaubt, die CSU noch umstimmen wird, bleibt abzuwarten.