Olching:Schulleiter mit Baustellenerfahrung

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Die Schule, die Schüler, die Lehrer und den Unterricht will der neue Direktor des Gymnasiums Olching in den kommenden Wochen kennenlernen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Sechs Jahre war René Horak Leiter des Gymnasiums in Moosach. Zwei Jahre davon hatte er mit der Sanierung zu tun. Diese Erfahrung will er als neuer Direktor des Gymnasiums Olching nutzen. Er hat schon Umbaupläne

Von Katharina Knaut, Olching

Ein "Rektor zum Anfassen" und eine "Schule mit Herz", so lautet das Konzept von René Horak. Er ist der neue Schulleiter des Gymnasiums Olching. "Ich wurde mit offenen Armen empfangen", berichtet der Nachfolger von Beate Sitek. Sein erster Eindruck von der Schule sei sehr gut. "Ich wusste ja schon, dass die Schule mehrere Preise gewonnen hat, und ich hatte auch schon einen intensiven Austausch mit meiner Vorgängerin. Aber dass es hier so lebendig ist, das wusste ich nicht." Es sei für ihn eine sehr positive Überraschung gewesen.

Horak freut sich auf die Arbeit an seiner neuen Schule. Es sei zwar schon sehr viel vorhanden da, aber Horak sieht auch Handlungsbedarf. Vor allem am Gebäude. "An der Sporthalle muss einiges passieren." Auch bei Fußböden, dem Schallschutz und den Toiletten müsse etwas gemacht werden. Damit widmet er sich den Dauerbrennerthemen des Gymnasiums. "Ich bin viel mit dem Hausmeister mitgegangen und habe mir die Klassenräume angeschaut. Ich habe gelernt: Wenn man es vor Ort sieht, hat man einen anderen Gesichtspunkt darauf", so Horak.

Er hat bereits Erfahrung mit Schulbaustellen gesammelt. Bevor er ans Gymnasium Olching wechselte, war er Rektor am Schulzentrum in München-Moosach. "Seit zwei Jahren wird eine Generalsanierung vorgenommen. Es war eine einzige, riesige Baustelle."Für ihn war das zwar nervenaufreibend, er konnte so aber auch einige Erfahrung sammeln, die er am Gymnasium Olching nun einsetzen kann. "Ich war in die Planungsarbeit eingebunden und habe viel mit Architekten geredet." Er wünscht sich Klassenräume mit viel Glas, wie im neuen Bau an seiner alten Schule. Die Wände der Klassenzimmer bestehen dort zu 50 Prozent aus diesem Material. "So ist alles viel heller und freundlicher. Es ist hier ja auch schon sehr viel Glas da. Das sollte man sanft weiterführen." Man müsse schauen, was sich umsetzen lasse. Das Landratsamt habe ihn bereits eingeladen, da wolle er die Themen ansprechen. "Ich werde bitten, dass man es sich anschaut. Dann kann man beraten, wie es weitergeht."

Ansonsten will Horak eine "Schule mit Herz". "Eine stressfreie Lernumgebung ist wichtig. Man muss aufeinander zugehen." Womit er keineswegs meint, dass so etwas am Gymnasium nicht bereits vorhanden wäre. "Aber daran arbeiten lässt sich immer." Kommunikation und respektvoller Umgang sind seiner Meinung nach die entscheidenden Faktoren. Aus diesem Grund wehrt er auch ab, wenn man ihn als "Chef" bezeichnet. Der Begriff sei ihm zu hierarchisch. "Mit mir kann jeder reden. Ein Schulleiter zum Anfassen, im Prinzip," erklärt Horak lachend.

Jeden Montag widmet er sich eine Stunde ganz den Anliegen von Eltern, Lehrern und natürlich Schülern. "Von ein bis zwei Uhr kann jeder kommen und mit mir über alles sprechen." Er hofft, dass sein Kommunikationskonzept Erfolg hat.

Zunächst möchte er jedoch erst einmal alles kennen lernen. Er plant eine große Begrüßungsrunde, in der er jede Klasse besucht und sich vorstellt. Außerdem will er sich ein paar Stunden mit in den Unterricht setzen. "Natürlich völlig wertfrei", fügt er schmunzelnd hinzu. Er möchte sich nur ein Bild machen, wie es am Gymnasium abläuft, da er plant, selbst einige Vertretungsstunden zu übernehmen. "Ich unterrichte Sport und Deutsch. Durch die Stunden möchte ich die Lehrer entlasten und natürlich näher bei den Schülern sein.

Ein wenig hat er schon reingehorcht, zum Beispiel in den Mathematik-, Naturwissenschaft-, Informatik- und Technikbereich, kurz Mint. Am meisten begeisterte ihn das Engagement der Lehrkräfte. "Hier sind einige, die sehr viel für die Schüler tun. Es sind auch schon ein paar mit neuen Vorschlägen an mich herangetreten." Nun müsse man schauen, was sich realisieren lässt. Horak will sich auch dafür Zeit nehmen.

Die Stelle in Olching kam für ihn ein wenig verfrüht. "Ich wäre auch gerne acht Jahre in Moosach geblieben. Aber spätestens dann hätte ich gewechselt. Es tut einer Schule gut, wenn der Rektor nicht zu lange bleibt." Dass er nun schon nach sechs Jahren gegangen ist, war der Situation geschuldet. "Es hat sich angeboten. Ich wollte nicht umziehen, und es ist immer schwierig, etwas in der Nähe zu finden." Es sei eben ein glücklicher Zufall gewesen.

© SZ vom 28.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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