Olching:Satteldach verzögert Umbau

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Schulgebäude in Graßlfing könnte ein Jahr später bezogen werden

Von Julia Bergmann, Olching

Weil sich die Mehrheiten in den zuständigen Fachausschüssen gegen ein Flachdach für die Grundschule in Graßlfing entschieden haben, könnte sich die Inbetriebnahme des Gebäudes um ein ganzes Schuljahr verzögern. Diese Bombe lässt Architektin Ulrike Donner am Ende einer langen Diskussion im Olchinger Hauptausschuss am Donnerstagabend platzen.

Zuvor hatte eine Mehrheit der Stadträte angekündigt, eine Flachdachlösung abzulehnen. In Olching hatte man damit schon häufiger schlechte Erfahrungen gemach. Auch der Fachvortrag der Architektin, die auf eine moderne und für Undichtigkeiten weniger anfällige Bauweise für Flachdächer verwies, konnte das Gremium nicht überzeugen. Mit 7:4 Stimmen sprachen sich die Stadträte für ein Satteldach aus. Der Bauausschuss eine Woche zuvor hatte das Flachdach ebenfalls abgelehnt, weshalb Donner in der Hauptausschusssitzung zunächst eine neue Variante des Baus mit Satteldach präsentierte. Weil auf diesem allerdings, anders als auf einem Flachdach, keine Lüftungsanlage untergebracht werden kann, wird der Bau voraussichtlich um 220 000 Euro teurer. Die Lüftungsanlage müsste in den Keller verlegt und dieser müsste vergrößert werden. Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels in Graßlfing ist das sehr aufwendig und damit kostenintensiv.

Eine Entscheidung für das Satteldach würde aber auch bedeuten, dass die Architekten und zuständigen Fachplaner einen neuen Bauplan ausarbeiten müssten. Mit der Verlegung der Lüftungsanlage ist großer planerischer Aufwand verbunden. Räumlichkeiten müssen leicht abgeändert, die Positionierung von Zu- und Ablaufleitungen durch das gesamte Gebäude müssen neu bestimmt werden. Das dauert laut Architektin etwa drei Monate. Dazu erklärt Schulleiterin Cathrin Theis: "Ihnen muss klar sein, dass sich die Einführung des offenen Ganztags dann um ein Jahr verschiebt. Ich kann nicht mitten im Schuljahr umstellen." Eine Tatsache, über das Gremium nicht glücklich ist.

Diskutiert wurde auch darüber, ob die Stadt einen externen Projektsteuerer einsetzt. SPD-Fraktionsvorsitzende Marina Freudenstein ist der Meinung, man könne dadurch vor dem Hintergrund der vielen anstehenden Bauprojekte das Bauamt entlasten. Bauamtsleiter Markus Brunnhuber hingegen schätzt einen externen Steuerer als unnötigen Kostenfaktor ein, zumal viele Aufgaben ohnehin bei der Stadt als Bauherrin verbleiben würden. Mit 6:5 Stimmen spricht sich das Gremium dennoch knapp dafür aus. Die Entscheidung über das Dach und den externen Prüfer fällt kommenden Donnerstag im Stadtrat.

© SZ vom 21.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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