Olching:Quer durch die USA

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Auf ihrer Tour durchqueren die Manns auch den Yellowstone-Nationalpark in Wyoming und kreuzen die Route entlang der Hauptwasserscheide. (Foto: Wolfgang Mann)

Wolfgang und Oliver Mann erzählen von ihrer Fahrradreise

Von smar, Olching

Als die "vielleicht größte Reise meines Lebens" bezeichnet Wolfgang Mann seine Radtour quer durch Nordamerika, die er 2017 mit seinem Sohn Oliver unternommen hat. Dabei sind die beiden Olchinger in 60 Tagen von Astoria, einem Ort in der Nähe von Portland, bis nach New York, also von Pazifik bis Atlantik, 5645 Kilometer weit geradelt. Am kommenden Sonntag präsentieren Vater und Sohn im Pfarrsaal der Pfarrei Sankt Peter und Paul in Olching ihre Fahrradreise gemeinsam.

Das Kurioseste an der ganzen Reise? Es habe keinerlei Verletzungen oder größere Pannen gegeben, erzählt Wolfgang Mann. Kaum denkbar, angesichts der riesigen Strecke. Natürlich habe man mit einigen platten Reifen zu kämpfen gehabt, aber: "Ein Plattfuß ist für den Radfahrer kein Problem." Dass nicht mehr passiert ist, ist kein Wunder, sondern zwei Jahren akribischer Vorbereitung zu verdanken. Im Herbst 2015 habe er angefangen Karten zu studieren, die Ausrüstung vorzubereiten und alles andere zu planen. "Man muss etwas vom Medium Fahrrad verstehen", sagt Mann. Er und sein Sohn können dies von sich behaupten. Beide haben schon einige Radreisen hinter sich. Oliver ist schon nach dem Abitur von München bis Usbekistan gefahren, er selbst habe früher Touren durch ganz Europa gemacht, erzählt der 60-Jährige.

Aber auch die beiden Radl-Experten hat die Reise an die Belastungsgrenze gebracht, vor allem psychisch. "Wir haben das Äußerste gemacht, was ein wacher Geist aufnehmen kann", sagt der Berufsmusiker. Vor allem die Einsamkeit und Weite des Landes hätten ihn beeindruckt, aber auch belastet. Teilweise sei man 1400 Kilometer nur geradeaus gefahren. "Das muss man erst mal aushalten." Noch mehr als er, habe sein Sohn damit zu kämpfen gehabt. In Teamarbeit hätten sich die beiden aber gegenseitig unterstützt. Der Vater, eher ein Frühaufsteher, kümmerte sich zum Beispiel ums Frühstück, während dem mittlerweile 19-jährigen Oliver der abendliche Zeltaufbau leichter von der Hand ging. Da habe er sich hinsetzen und den Tag Revue passieren lassen können, erklärt Mann. Abgesehen von der Landschaft, durch die sie gekommen sind, ist er auch von den Menschen beeindruckt. So seien die Einheimischen stets hilfsbereit gewesen. Insgesamt 14 Mal wurden Vater und Sohn sogar eingeladen über Nacht zu bleiben - eine willkommene Abwechslung zum Zelt oder zu den Motels, in denen die Manns normalerweise schliefen.

Alles verarbeitet habe er noch heute nicht, dazu seien die zwei Monate auf dem Fahrrad zu überwältigend gewesen. Jedoch sind die Manns mittlerweile wieder daheim in Olching angekommen. Dort stellen sie am Sonntag ihre Reise vor.

Vom Pazifik zum Atlantik, Reisebericht von Wolfgang und Oliver Mann, Sonntag, 25. Februar, Pfarrsaal Sankt Peter und Paul Olching, 17 Uhr.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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