Olching:Platz zum Verweilen

Lesezeit: 2 min

Der Alte Friedhof soll ein Denkmal bekommen. Die Umgestaltung aber wird kostspieliger als geplant.

Von Julia Bergmann, Olching

Die Umgestaltung des Alten Friedhofs in Olching wird teurer. Von zunächst 256 000 Euro ist die Kalkulation nun auf 349 000 Euro gestiegen. Das erklärt der zuständige Landschaftsarchitekt Michael Heintz vor allem damit, dass sich die Grabsteine nicht alle auf einem Höhenniveau befinden, was die anstehenden Arbeiten verkompliziere. Ein weiterer Grund sei die Erweiterung der Pflasterarbeiten im Zugangsbereich Pfarrstraße und Gerhart-Hauptmann-Straße. Der Friedhof soll neben einigen kleineren Veränderungen einen barrierefreien und großzügig gestalteten Eingang an der Pfarrstraße bekommen.

Zwar stieß der zu erwartende Anstieg der Sanierungskosten im Stadtrat nicht auf große Begeisterung, letztendlich stimmte das Gremium aber einstimmig für die geplanten Änderungen. Der erste Entwurf des Landschaftsarchitekten war bereits im vorigen Herbst vorgestellt worden. Bei der Überarbeitung der Pläne wurden nun auch Anregungen etwa des Bauamts, des Bestatters und des Beirats für Menschen mit Behinderung eingearbeitet. So soll auch der Pflastersteinbelag der Wege so angepasst werden, dass Menschen sich mit Rollator oder Rollstuhl ohne Probleme dort fortbewegen können. Bürgermeister Andreas Magg (SPD) betonte: "Ich glaube, dadurch hat die Planung noch einmal gewonnen. Das sollte es uns wert sein."

Gut aufgenommen wurde vom Gremium die Idee, mit einem Denkmal an die Grüfte zu erinnern, die bis auf eine im Zuge der Sanierung zurückgebaut werden müssen. Der zentrale Platz des Friedhofs an der Wegeverbindung zwischen Pfarr- und Gerhart-Hauptmann-Straße soll künftig vor allem zum Verweilen einladen und dem in die Jahre gekommenen und teilweise maroden Friedhof wieder zu einem würdigen Erscheinungsbild verhelfen.

Schon im Herbst hatte der Stadtrat mehrheitlich beschlossen, dass eine Art Pergola mit Betonelementen und Sitzgelegenheiten künftig den zentralen Bereich des Alten Friedhofs zieren soll. Entlang des Weges werden also breite Betonstelen stehen, entlang derer sich Besucher setzen und ausruhen können. Der besonders gut erhaltene Gruftstein der Familie Raadts aus dem Jahr 1937 soll in Zukunft als Denkmal und Reminiszenz an die früheren Grüfte einen Ehrenplatz auf dem Friedhof bekommen.

Wie bereits bei der ersten Entscheidung des Stadtrats im Herbst, gab es auch in der jüngsten Sitzung eine kurze Diskussion über die Beleuchtung des Friedhofs. CSU-Stadtrat Robert Meier wiederholte seine Forderung: "Ich will das unbeleuchtet haben." Er befürchte, dass die Beleuchtung des Friedhofs und insbesondere der Wegeverbindung zwischen Pfarr- und Gerhart-Hauptmann-Straße dazu führen könnte, dass mehr Hundebesitzer und Radler diese künftig nutzten. Doch ein Friedhof ist für Meier ein Ort der Ruhe, und das solle, geht es nach ihm, auch so bleiben. Grünen-Fraktionsvorsitzende Ingrid Jaschke sprach sich erneut für eine Beleuchtung aus, allerdings mit Solarlampen. Doch bereits im Herbst hatte das Gremium entschieden, dass das Gelände zunächst unbeleuchtet bleiben soll. Allerdings sollen Leerrohre verlegt werden, die eine nachträgliche Installation von Laternen erleichtert.

Eine zusätzliche Vergrößerung und ein barrierefreier Ausbau des Haupteingangs an der Jahnstraße, wie ihn die Zweite Bürgermeisterin Maria Hartl (CSU) forderte, ist derzeit nicht möglich. Denn dafür müssten derzeit noch genutzte Gräber aufgelassen werden. Der Umbau des zentralen Platzes soll voraussichtlich bis Herbst 2018 abgeschlossen sein. Anschließend folgen weitere Sanierungsarbeiten, unter anderem die Erneuerung der maroden Friedhofsmauer.

© SZ vom 02.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: