Olching:Neubau im Herzen der Stadt

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Stadtrat will Nöscherplatz mit Gastronomie beleben

Von julia Bergmann, Olching

Ein bisschen verweilen, die Zeit bei einem Gläschen Rotwein oder einen Kaffee vorbeiziehen lassen oder ein Eis genießen - das soll für die Olchinger bald auf dem Nöscherplatz möglich sein. Denn die Stadt möchte auf der Fläche, die heute als provisorischer Parkplatz genutzt wird, ein Gebäude errichten, indem auch Gastronomie Platz findet, wie Bürgermeister Andreas Magg (SPD) erklärt. Diese soll künftig den Nöscherplatz beleben. Wie das neue Gebäude im Zentrum der Stadt aussehen könnte, ist noch unklar, allerdings soll nun ein Planer damit beauftragt werden, eine erste Konzeption zur Bebauung vorzulegen. Das entschied der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag.

Bereits seit einem Dreivierteljahr beschäftige sich der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung ganz intensiv mit der Planung, erklärt Magg am Freitagvormittag auf Nachfrage. Das Projekt an einer so zentralen und wichtigen Stelle der Stadt habe "höchste Priorität". Umgesetzt werden soll es deswegen so schnell wie möglich. Der Bürgermeister rechnet idealerweise mit einem Baubeginn schon im Frühjahr 2018. Dass nun, wie in der Sitzung am Donnerstag entschieden, die Stadt selbst Bauherrin sein soll, ist allerdings eine neue Überlegung. Ursprünglich hatten sich die Räte dafür ausgesprochen, das städtische Grundstück über einen Erbbaurechtsvertrag zu vergeben und das Projekt gemeinsam mit jemandem zu entwickeln, der es nach Vorgaben der Stadt realisiert. Allerdings hätte der Einfluss der Stadt auf die Ausgestaltung auch gewisse Grenzen gehabt. Selbst zu bauen, ist für Olching also die sicherere Variante. Außerdem kann die Stadt ein derzeit besonders günstiges kommunales Wohnraumförderungsprogramm in Anspruch nehmen, da in einem Teil des neuen Gebäudes auch Wohnungen entstehen sollen.

In einem nächsten Schritt wird sich die Stadt um einen Architekten kümmern. Auch einen geeigneten Pächter habe man schon im Auge, spruchreif ist aber noch nicht, wer am Ende als Gastronom am Nöscherplatz einzieht. Wichtig ist den Vertretern der Stadt aber vor allem, dass in dem Gebäude am Ende keine Coffeeshop- oder Imbiss-Kette unterkommt. "In einem Pachtvertrag können wir die Rahmenbedingungen klar festlegen", erklärt Magg. Einige Aspekte sind dem Bürgermeister dabei besonders wichtig. Etwa dass der Außenbereich in den warmen Monaten genutzt wird, ohne dass die Betreiber abgrenzende Elemente, wie Hecken oder einen Sichtschutz anbringen. Immerhin würde das die Idee eines offenen Platzes, der das Olchinger Zentrum belebt, konterkarieren.

Als großer Freund des Vorhabens zeigte sich während der Stadtratssitzung CSU-Fraktionsvorsitzender Tomas Bauer. Die Entscheidung selbst zu bauen, sei in diesem Fall gut. Die Etablierung eines Cafés oder ähnlichem an dieser Stelle diene der Entwicklung des Ortsbildes. "Das ist mehr als ein Schein nach außen, es bestimmt die Lebensqualität", sagt Bauer. "Warum fahren wir in alte, schöne Städte? Weil wir uns da wohlfühlen", meint er. Anders als in eben jenen Städten mit ihren Cafés und Plätzen gebe es in Olching "noch Luft nach oben", was Orte angehe, an denen sich die Menschen gerne aufhalten würden.

© SZ vom 11.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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