Olching:Mitfahrer gesucht

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Vertreter von ADAC und der Stadt Olching präsentieren die neue Mitfahrplattform "Gufi". (Foto: Carmen Voxbrunner)

Stadt Olching bietet das Pendlernetz "Gufi" an

Von Maren Jensen, Olching

Seit Jahren nimmt der Verkehr im Ballungsraum München zu. Selbst die Bundesautobahn 99, die erst im Jahr 2006 von Lochhausen bis zur Anschlussstelle Germering-Nord in Betrieb genommen wurde, droht zu kollabieren. "In den letzten zehn Jahren hat der Verkehr einen unglaublichen Maßstab erreicht. Wir können nicht darauf hoffen, dass es irgendwann weniger wird. Wir brauchten eine Lösung", sagt Oberbürgermeister Andreas Magg. Mit dem neuen regionalen Pendlernetz "Gufi- gemeinsam unterwegs, fahr intelligent" sollen Fahrgemeinschaften gebildet werden. In Kooperation mit dem ADAC und der West-Allianz rief Magg das Projekt ins Leben. "Einerseits ist es nachhaltiger für die Umwelt, andererseits können die Bürger Kosten sparen, indem sie sich die Benzinkosten teilen."

Durchschnittlich sitzen etwa 1,18 Personen in jedem Fahrzeug. "Das ist viel zu wenig. Wenn wir die Durchschnittszahl erhöhen, können wir Staus vermeiden und Gemeinschaften fördern", sagt Christian Hafensteiner vom ADAC-Mitfahrclub. Der Produktmanager arbeitet seit zwei Jahren an dem Projekt. "Gufi soll vor allem in Extremsituationen genutzt werden können. Wenn mal wieder eine Strickjacke das ganze S-Bahn Netz lahmlegt oder Minusgrade die öffentlichen Verkehrsmittel außer Gefecht setzen, brauchen wir eine Alternative. Wie sollen die Menschen sonst zur Arbeit kommen?", sagt Hafensteiner.

Seit zwei Wochen ist das Pendlernetz auf der Internetseite der Gemeinde abrufbar. "Jeder Bürger kann sich kostenlos registrieren und einmalige Mitfahrgelegenheiten anbieten oder suchen", sagt die Geschäftsführerin der West-Allianz, Dagmar Hendorfer. Besonders begeistert von dem Projekt zeigte sich der Wirtschaftsförderer Eduard Pöhlmann. "In den letzten zehn Jahren ist die Verkehrslage zu einer Katastrophe geworden. Wir hoffen, dass mit dem Netz ein Schneeballeffekt ausgelöst wird und die Straßen weitgehend entlastet werden", sagt er.

Speziell Jugendliche könnten profitieren. "Damit der Fahrer und die Mitfahrgelegenheiten nicht in Verlegenheit gebracht werden, legen wir für bestimmte Strecken Preise fest. Momentan überlegen wir, ob beispielsweise Auszubildende kostenlos mitfahren könnten", sagt Hafensteiner. Seinen Ursprung nahm das Projekt in Bergkirchen. Dort wird seit längerem die Initiative angeboten. Der Bürgermeister der Gemeinde, Simon Landmann, versucht damit, unabgedeckte Strecken zwischen den S-Bahn Linien zu kompensieren. "Die S-Bahn kann noch nicht alle Bereiche abdecken. Deshalb kann ich nur allen Bürgern in Olching empfehlen, das Programm zu nutzen. Es kann jeder davon profitieren", so Landmann.

© SZ vom 28.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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