Stadtwerke Olching:Netzbetreiber für falsche Rechnung verantwortlich

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Nachdem ein Kunde der Olchinger Stadtwerke von einer Rechnung über 56 910 Euro überrascht wurde, erklärt deren Chef im Interview, wie es zu dem Fehler kam. Mit dem Betroffenen hatte er bereits ein entspanntes Gespräch.

Von Andreas Ostermeier, Olching

56 910 Euro hat die Stromrechnung betragen, die ein Kunde der Stadtwerke Olching zahlen sollte. Freilich handelte es sich bei dem Bescheid um einen Irrtum. Wie der passieren konnte, das erklärte Falk-Wilhelm Schulz, einer der beiden Geschäftsführer des Olchinger Unternehmens.

SZ: Wie kommt eine so hohe Stromrechnung zustande?

Schulz: Der Netzbetreiber hat uns einen Zählerstand mitgeteilt, der falsch verbucht worden ist. Der Zähler war übergelaufen, er hatte die Millionengrenze überschritten. Dadurch kam ein immens hoher Stromverbrauch zusammen.

Haben Sie schon mit dem Kunden gesprochen und den Fehler erklärt?

Ja. Ich habe mit dem Kunden gesprochen. Der fand es eher lustig, dass er den Verbrauch des ganzen Hauses oder gar die Energiewende alleine bezahlen soll. Nein, im Ernst: Die falsche Rechnung ist storniert worden. Ein Mitarbeiter wird die korrekte Rechnung bei dem Kunden vorbeibringen und sich nochmals entschuldigen.

Kommen solche Abrechnungspannen öfter vor?

Es gibt immer wieder Abrechnungsfehler. Mal ist es ein Zahlendreher, mal ein falscher Tarif. Aber in dieser Dimension ist mir das noch nicht vorgekommen.

Wie reagieren die Kunden auf Fehler?

Sehr unterschiedlich. Fällt der Fehler zu ihrem Nachteil aus, reagieren manche mit Unverständnis. Wir versuchen aber in jedem Fall, den Fehler zu finden, und auch dem Kunden zu erklären, warum uns das Missgeschick passiert ist.

Was mache ich als Kunde, wenn ich eine fehlerhafte Rechnung bekomme?

Erst einmal anrufen und einen Zahlungsstopp beantragen. Wir bemühen uns, den Fehler so rasch wie möglich zu beheben. Liegt der Fehler nicht bei uns, sondern beim Netzbetreiber, kann es ein wenig dauern. Aber nach spätestens 14 Tagen sollte jedes Problem behoben sein.

Haben Sie auch schon einmal eine falsche Rechnung bekommen?

Ja, das ist mir auch schon passiert. Für das Gas, das ich während der Bauphase für mein neues Haus in Neu-Esting gebraucht habe, sollte ich einen hohen Abschlag bezahlen. Es ging um 900 Euro im Monat. Unsere Abrechnung hat den Fehler aber schnell bemerkt. Mit der gleichen Post, mit der ich die hohe Rechnung bekommen habe, kam auch ein Schreiben, das auf den Irrtum hinwies. Ich konnte also die falsche Rechnung gleich wegwerfen.

© SZ vom 18.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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