Olching:Magg schaltet sich in Streit ein

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Olchinger Bürgermeister will über Zukunft des Vogelparks beraten

Von Erich C. Setzwein, Olching

In den mittlerweile eskalierten Streit zwischen dem Landratsamt und dem Vogelpark Olching hat sich nun Olchings Bürgermeister Andreas Magg eingeschaltet. Magg, der sich derzeit noch in Elternzeit befindet, hat angeboten, gemeinsam mit der Kreisbehörde und den Vereinsvertretern "konstruktiv zu beraten". Allerdings will Magg sich erst einschalten, wenn die anhängigen Verfahren vor dem Verwaltungsgericht geklärt sind. Inzwischen droht das Landratsamt dem Vorsitzenden des Vogelliebhabervereins, Dieter Ernst, eine Verleumdungsklage an. Landratsstellvertreter Ulrich Schmetz forderte Ernst auf, die Behauptung, Landratsstellvertreterin Martina Drechsler habe bei ihren Ausführungen vor dem Olchinger Stadtrat gelogen, zu widerrufen. "Ihre Äußerungen führen dazu, dass Frau Drechsler in der öffentlichen Meinung herabgewürdigt wird", schreibt Schmetz an Ernst. Wie berichtet, hatte CSU-Stadträtin Drechsler im Olchinger Ferienausschuss die Anschuldigungen des Landratsamtes gegen den Vogelpark erläutert. Darauf hatte Ernst reagiert. Der SZ sagte Ernst am Freitag, dass er einem strafrechtlichen Verfahren wegen Verleumdung "sehr, sehr gelassen" entgegensehe. Er selbst werde auf das Schreiben von Schmetz nicht reagieren, lasse derzeit aber strafrechtliche Konsequenzen gegen Drechsler prüfen. Ernst hat nach eigenen Angaben mittlerweile Vertreter der Stadtratsfraktionen von SPD, Freien Wählern und Grünen über die Sachlage aus seiner Sicht informiert und ihnen Dokumente vorgelegt, die seiner Meinung nach die Aussagen Drechsler widerlegen. "Die Fraktionen haben sich ihr eigenes Bild gemacht", sagte der Vorsitzende des Trägervereins, ohne weitere Einzelheiten der Gespräche zu nennen.

Ende September soll das Verwaltungsgericht klären, ob die von der Kreisbehörde ausgestellten Bescheide, unter anderem zum Tierseuchenrecht, rechtens sind. Bis dahin will Bürgermeister Magg auf jeden Fall warten, er hat aber schon Pläne für die Zukunft. So etwa längere Öffnungszeiten. Bislang ist der Zoo in den Amperauen nur an Sonntagen zwischen Pfingsten und Herbst zugänglich. Bürger wie Besucher der Stadt würden deutlich mehr vom Vogelpark und dessen Freizeit- und Bildungswert profitieren. Klar müsse aber auch sein, dass, egal ob traditionsreicher oder ehrenamtlich geführter Verein, gesetzliche Regelungen und vor allem das Baurecht in den sehr sensiblen Amperauen eingehalten werden müssen".

© SZ vom 29.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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