Schon beim Betreten der Aula der Grundschule in der Martinstraße zur Inthronisation des Kinderprinzenpaares sieht man: Der erste Auftritt von Sarah III. und Sebastian I. ist ein Ereignis, das sich niemand entgehen lassen möchte. Alle 300 Plätze sind verkauft, die Stimmung ist aufgekratzt und ausgelassen.
Um 19 Uhr begrüßt der neue Vereinsvorsitzende der Olchinger Tanzfreunde (OTF), Adalbert Heim, die Anwesenden. Nach einem Eröffnungswalzer und einem Vorspiel der Band Xanadu, zu dem eifrig getanzt wird, beginnt die Aufführung. Die Bühne wird durch eine in den Farben der vier Elemente bemalte Leinwand verborgen, in der Mitte prangt ein riesiger Diamant. Dann treten die OTF- Kids auf. Nach einer kurzen Einlage jeder Gruppe der verschiedenen Altersklassen, bei der jede ein Element vertritt, wird die Geschichte erzählt: Die vier Elemente sind durcheinander geraten, sodass die Diamanten (dargestellt durch das in weiß gewandete Prinzenpaar) ihren Glanz verloren haben. Um diesen wieder herzustellen, müssen die Elementeerneut zusammenfinden. Es folgen die Auftritte der verschiedenen Gruppen. Anfangs noch mit angespannten Gesichtern, werden die Tänzer zunehmend lockerer und zeigen sichtlich Spaß und Begeisterung. Auch das Publikum ist spürbar hingerissen, klatscht im Takt der Musik und spendet nach jedem Auftritt laut Beifall, besonders bei dem Solotanz des Prinzenpaares und den kurzen Akrobatik-Einlagen.
Zum Schluss treten noch einmal alle gemeinsam auf: Die Elemente sind wieder vereint, der Diamant auf der Leinwand beginnt zu leuchten. Es folgen begeisterter Applaus des Publikums und eine Rede des Prinzenpaares. Sarah und Sebastian wirken sehr professionell und selbstbewusst. Sie bedanken sich bei allen, die es möglich gemacht haben, vor allem auch bei ihren Eltern. Anschließend ergreift der Vorstand Adalbert Heim erneut das Wort. Er beglückwünscht die OTF-Kids zu ihrem gelungenen Auftritt: "Ich kann nur sagen: ganz großes Kino." Auch Olchings Oberbürgermeister Andreas Magg ist angetan: "Es gab noch nie ein Paar, das so eine tolle Ansprache gehalten hat."
Kinderprinzenpaar mit Diamant: Sarah III. und Sebastian I. tanzen.
Mit Spazierstock und Fliege zeigt das Männerballett, was es drauf hat.
Das Prinzenpaar ist ebenfalls sehr zufrieden mit seinem Auftritt. Beiden hat es sehr viel Spaß gemacht und sie wollen unbedingt weitertanzen. Prinzessin Sarah III. (bürgerlich Sarah Kammergruber) tanzt immerhin schon seit 2012 bei den OTF- Kids. Prinz Sebastian I. (bürgerlich: Sebastian Andersch) ist erst seit dieser Saison dabei. Stressig sei es aber kaum gewesen, obwohl sie vor dem Auftritt mehrmals pro Woche trainiert haben. Die Aufregung hielt sich in Grenzen: "Bei mir ging's eigentlich", meint Sarah gelassen. Auch die Trainerinnen waren sichtlich stolz auf ihr Team, das sie sehr ins Herz geschlossen haben und mit dem es nie Probleme gebe. "Die sind ganz brav", sagt Lena Wolf. Seit 13 Jahren tanzt sie beim OTF und ist die Trainerin der jüngeren Gruppen, aus deren Reihen dieses Jahr auch das Prinzenpaar gewählt wurde.
Im Saal bleibt unterdessen die Spannung erhalten. Alle fiebern dem Auftritt des Männerballetts entgegen. Vor 20 Jahren von den Vätern der OTF-Kids gegründet, ist es mittlerweile eine Institution geworden, mit mehr als 50 Auftritten pro Jahr. Für die Mitglieder, unter anderem auch Vorsitzender Adalbert Heim, ist das Tanzen pure Überzeugung, wie Karsten Fahrer, ebenfalls Teil der Truppe, bestätigt: "Ohne Überzeugung würde das gar nicht funktionieren." Vor ihren Auftritten sind sie aber schon nervös, kurz vor dem letzten Übungsdurchgang werden nur wenige Worte gewechselt. "So still sind die sonst nie", lacht auch Fahrer. Bei der Generalprobe lockert sich die Stimmung wieder, es klappt alles und es herrscht allgemeine Heiterkeit. Trainerin Petra Schüler ist sichtlich zufrieden und stolz.
Beim Auftritt läuft auch alles glatt. Mit Spazierstöcken, Nerdbrillen, Baskenmützen und Hosenträgern ausgestattet präsentieren sie das Motto des Männerballetts für 2016: "Männer in den besten Jahren". Mit viel Hüftschwung begeistern sie das Publikum und ernten großen Applaus. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens bedankt sich die Truppe bei ihren Mitgliedern, vor allem bei ihrer Trainerin, die seit der Gründung mit dabei ist und es auch nicht immer leicht mit dem "Hühnerhaufen" hat: "Entlohnen kann man das sowieso nicht!" Weitere Auftritte sind bereits in Planung. Die Truppe tritt unter anderem am Donnerstag, 4. Februar, beim Weiberfasching auf und hat am Samstag, 27. Februar, ihr elftes Männerballetttreffen im Bürgerhaus Mammendorf.