Olching:Hotel Mühlbach wird aufgemöbelt

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Ziemlich heruntergewohnt: Das Hotel am Mühlbach wurde auch ein Jahr lang als Asylunterkunft genutzt. (Foto: Günther Reger)

Die einstige Arbeiter-Pension soll generalsaniert werden

Von Peter Bierl, Olching

Das ehemalige Hotel Mühlbach in Olching soll nach Angaben des Unternehmens Sleep First, dem das Gebäude gehört, saniert, umgebaut und erweitert werden. "Wir wollen, dass das wieder ein richtig schönes Hotel wird", sagte Geschäftsführer Fardad Shirvani. Am Mittwoch hatte Bürgermeister Andreas Magg (SPD) kritisiert, das Gebäude werde "heruntergewirtschaftet". Nachbarn hätten sich über Lärm beklagt. Im Landratsamt lag eine Beschwerde vor.

Die Firma Sleep First aus Oberhaching betreibt Häuser mit rund 2000 Betten, etwa 90 Prozent davon im Großraum München, die übrigen in Berlin. Das Hotel in den Amperauen war ein Jahr lang als Unterkunft für Asylbewerber an das Landratsamt vermietet und dient seit dem Frühjahr als Pension für Berufstätige. "Wir wollen umbauen und sanieren", versicherte Shirvani. Dass bisher nichts passiert ist, erklärte er damit, dass Sleep First ein halbes Jahr mit einem Interessenten verhandelt habe, um das Anwesen zu verkaufen. Der hätte zwei Gebäude abgerissen und Wohnhäuser errichten und lediglich im dritten Haus ein kleines Hotel betreiben wollen. Dieser Investor sei nun abgesprungen, deshalb werde Sleep First nun selbst investieren.

Das Landratsamt hatte das Haus auf Antrag der Stadt Mitte Juni und Anfang Juli kontrolliert. "Es müssen eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt werden", sagte Ines Roellecke, Sprecherin der Kreisbehörde. Sanierungsbedarf sieht auch der Geschäftsführer des Unternehmens. Der Keller sei feucht, der Brandschutz nicht auf dem neuesten Stand und das Dachgeschoss derzeit nicht zu benutzen. Er kündigte eine Runderneuerung an. Eine Genehmigung der Stadt liege bereits vor. "Wir holen gerade Angebote ein."

Durch Umbauten soll die Zahl der Zimmer von 46 auf 54 steigen. "Wir werden andere Preise verlangen, dann kommt auch eine andere Klientel", sagte Shirvani. Entscheidend ist, wie das Haus geführt wird. Der Bürgermeister möchte kein Arbeiterwohnheim. Das wäre nicht zulässig, weil das Areal als Mischgebiet ausgewiesen ist, eine gewerbliche Pension ist hingegen gestattet, erläuterte Roellecke. Müssen die Bewohner selber kochen und das Bettzeug waschen, wäre das ein Hinweis auf ein Wohnheim, Serviceleistungen würden auf einen Hotelbetrieb hindeuten.

Was den Ärger mit den Nachbarn betrifft, liege ihm keine Beschwerde vor, sagte Shirvani. Allerdings sei das Personal aufgrund von Krankheitsfällen unterbesetzt gewesen. "Wir haben jetzt Leute rausgeschickt, die für Ruhe sorgen werden", versichert Shirvani.

© SZ vom 14.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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