Olching:Freie Wähler wollen bessere Koordination

Die Flüchtlingssituation im Landkreis hat nicht nur soziale, personelle und finanzielle Auswirkungen, sondern auch politische. Wie jetzt die Freien Wähler (FW) bei einer Mitgliederversammlung festgestellt haben, ist die Vernetzung der Ortsverbände verbesserungswürdig. Kreisvorsitzender Hans Friedl wies darauf hin, dass sich die Ortsverbände für die Flüchtlinge zwar engagierten, sie dies aber auf unterschiedliche Art und Weise täten. "Im Nachbarort weiß man darüber oft nicht Bescheid", sagte Friedl und rief die Ortsverbände zu einem intensiveren Austausch untereinander auf, um gute Ideen und Erfolgsrezepte landkreisweit auszutauschen.

Den Freien Wähler ist, wie aus den Ausführungen des FW-Fraktionsvorsitzendem im Kreistag, Michael Leonbacher, und weiteren Mandatsträgern hervorging, durchaus bewusst, dass nach der Verteilung der Flüchtlinge auf die Gemeinden die Probleme erst noch kommen dürften. So müssten sich die Kommunen, sobald für einen Asylbewerber das Anerkennungsverfahren abgeschlossen sei und er eine Gemeinschaftsunterkunft verlassen müsse, um eine Wohnung für den faktisch Obdachlosen kümmern. Als Herausforderung sieht es Bezirksrat Rainer Schneider für den Bezirk Oberbayern an, wie man mit den unbegleiteten minderjährigen Migranten umgehen werde, von denen etwa 20 Prozent aufgrund ihrer Traumatisierung sozialpädagogischer Betreuung bedürften. Der Bezirk werde, um die Angebote bereitstellen zu können, allerdings auf seine Rücklagen zurückgreifen müssen. Weil gleichzeitig auch die Zahl der Demenzkranken steige, werde der Bezirk die Problematik "mit der heutigen Umlage nicht stemmen können". Die Umlage an den Bezirk tragen bekanntlich die Landkreise und kreisfreien Städte, die sich wiederum selbst durch eine Umlage ihrer jeweiligen Kommunen finanzieren.

© SZ vom 12.12.2015 / ecs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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