Olching:Frauen erwünscht

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Zum Richtfest am neuen Bauhof begrüßt Olchings Bürgermeister Andreas Magg (vorne links) die Zimmerer. (Foto: Günther Reger)

Der neue Olchinger Bauhof feiert Richtfest. Künftig können dort auch weibliche Mitarbeiter beschäftigt werden

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Mit dem Richtspruch von Zimmerermeister Michael Koller aus Kirchberg im Bayerischen Wald oben auf dem Dach hat das Richtfest des neuen Olchinger Bauhofs seinen Abschluss gefunden. Traditionsgemäß tranken Koller und seine zwei Mitarbeiter in ihrer Zimmererkluft drei Schluck Sekt: einen für den Bauherrn, einen für die Zimmererkollegen und einem "dem Bau zur Weihe", wie Koller ausrief. Dann schmissen sie ihre Gläser unter dem Applaus der Festgäste nach unten auf den Boden, wo sie zerbrachen.

Jetzt kann der Innenausbau des zweigeschossigen Gebäudes beginnen. Im August 2017 will Projektleiter Markus Mader von der Stadt Olching dann den fertigen 2,8 Millionen teuren Neubau den Bauhofmitarbeitern übergeben. Einer freute sich ganz besonders über das Richtfest des neuen Bauhofs: Peter Rötsch. Er ist seit 1982 Bauhofleiter in Olching. "Wir haben jahrzehntelang sehr beengt gelebt", erzählt Rötsch. Bestand doch das alte Bauhofgebäude nur aus Garagen und Werkstätten. Aufenthaltsräume gab es dort nicht. 30 Mitarbeiter mussten mit zwei Toiletten und einer Dusche auskommen. Ihre Pausen verbrachten die Beschäftigten in kleinen Containerräumen auf dem Bauhofgelände.

Das wird sich im kommenden Jahr ganz gravierend ändern. Im Obergeschoss des neuen, 36 Meter langen Gebäudes wird es neben Lagerräumen auch großzügige Sozialräume geben. "Dann können wir endlich in Ruhe Mittag machen", sagt Rötsch und man spürt seine Vorfreude darauf sofort. Im Erdgeschoss werden diverse Werkstätten einziehen, darunter eine große Schlosserei, eine Schreinerei und eine Schilderwerkstatt. Eine neue Lkw-Werkstatt wird in der bestehenden Fahrzeughalle untergebracht.

Auch Umkleideräume und sanitäre Anlagen für Frauen werden in ersten Stock entstehen. Weil die bisher nicht vorhanden sind, hat der Bauhof keine Frauen beschäftigt. "Das wird sich ändern", kündigt Rötsch an. "Frauen sind sehr erwünscht." Er denkt dabei an gärtnerische Tätigkeiten und leichtere Arbeiten wie Rasenmähen.

Der Olchinger Bauhof betreut nicht nur 52 Hektar Grünflächen in der Stadt und das ganze Straßennetz. "Da sind auch die vier Feuerwehrhäuser in den Stadtteilen, 250 Sozialwohnungen, die Schulen und Kindergärten", zählt Rötsch auf. Besonders aufwendig ist auch die Instandhaltung der 54 Spielplätze. Da fallen ständig Reparaturen an. Der Bauhof kontrolliert alle Spielplätze wöchentlich.

"Wir wollen die Voraussetzungen schaffen, dass der Bauhof seine Arbeit gut und professionell verrichten kann", hatte Bürgermeister Andreas Magg (SPD) in seiner Festansprache gesagt. Fritz Botzenhardt, SPD-Fraktionssprecher im Stadtrat, und seine Parteikollegin Lydia Bodensteiner, die Bauhofreferentin, nickten bei diesen Worten zustimmend. "Der Wille, etwas zu machen, den gab es seit 20 Jahren", erinnert sich Botzenhardt gut an Erklärungen aller Fraktionen im früheren Gemeinderat. Jetzt wurde das Projekt endlich verwirklicht. "Bisher ging alles reibungslos ohne Pannen", meinte Projektleiter Mader erfreut. Er hoffte darauf, dass es beim Innenausbau genauso reibungslos weiter geht. Nicht nur ist der Neubau im Zeitplan, auch das veranschlagte Budget wird wohl eingehalten werden. "Wir liegen sogar momentan leicht unter dem Haushaltsansatz von 2,8 Millionen Euro", erklärt Bauamtsleiter Markus Brunnhuber. Beheizt wird der Bauhof mit der Fernwärme der eigenen Stadtwerke.

© SZ vom 07.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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