Olching:Flaches Satteldach

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Stadtrat plant Erweiterung der Grundschule Graßlfing um

Von Julia Bergmann, Olching

Nach ausgiebigen Diskussionen steht nun fest, dass der Erweiterungsbau der Grundschule Graßlfing kein Flachdach, sondern ein flach geneigtes Satteldach bekommt. Anders als während der vergangenen Hauptaussitzung befürchtet, wird sich der Zeitplan durch die jetzt benötigte Umplanung nicht verzögern. Das hat Bürgermeister Andreas Magg (SPD)versichert, bevor der Stadtrat am Donnerstag den Projektbeschluss gefasst hat. Allerdings wird der Bau durch die Änderung um 220 000 Euro teurer.

Die Entscheidung für das Satteldach wurde nach kontroverser Diskussion bereits von den zuständigen Fachausschüssen empfohlen, immerhin hatte man in Olching schon häufiger schlechte Erfahrungen mit undichten Flachdächern gemacht. Umstritten war im Vorfeld auch der von der SPD-Fraktionsvorsitzenden Marina Freudenstein vorgeschlagene Projektsteuerer. Letztendlich entschied sich der Stadtrat mit 20:8 Stimmen gegen ihn. Freudenstein hatte im Hauptausschuss vor einer Woche bereits dafür plädiert, einen solchen einzusetzen, um das städtische Bauamt zu entlasten. Bauamtsleiter Markus Brunnhuber aber schätzte den Nutzen eines Projektsteuerers als gering ein. "Ich warne davor, da zu viele Hoffnungen reinzustecken", sagte er. Bei geschätzten Kosten von 440 000 Euro, müsste man den Auftrag europaweit ausschreiben. Bis der Steuerer eingesetzt werden könnte, wären alle wichtigen Entscheidungen bereits gefallen, erklärte Brunnhuber.

Vehement gegen einen Projektsteuerer sprach sich auch FWO-Fraktionsvorsitzender Ewald Zachmann aus. Er war der Meinung, dass das Gremium nur darüber diskutierte, weil es im Fall von Mängeln dem Projektplaner die Schuld zuschieben wolle. "Für mich ist das eine Flucht vor der Verantwortung", sagte er. Bereits in vergangenen Sitzungen betonte Brunnhuber, dass ein Projektsteuerer in solchen Fällen ohnehin nicht haftbar wäre. Zachmann fand: "Das wäre hinausgeschmissenes Geld." Das sah auch sein Fraktionskollege Bernhard Nickel so. Das Gremium sprach sich am Donnerstag auch für eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach aus.

Die Baukosten für die Schule beliefen sich bisher auf 19,9 Millionen Euro. Durch die Entscheidung für das Satteldach, muss nun aber die Lüftungsanlage vom Dach ins Keller verlegt und dieser erweitert werden. Die Architektin rechnet mit Zusatzkosten von 220 000 Euro. Hinzu kommt die geplante Verlegung eines Straßenabschnitts mit geschätzt 700 000 Euro und die Kosten für den dafür benötigten Grundstückskauf, die noch offen sind. Kosten, die sowohl der Bürgermeister als auch Schulreferent Maximilian Gigl (CSU) als notwendige Investition in eine moderne, zukunftsfähige Schule sehen. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir einen Meilenstein setzen", betonte Magg. Nur eine Bitte richtete Gigl an die Architektin: "Man darf von außen auch sehen, dass es sich um eine Grundschule handelt." Es soll bunt werden.

© SZ vom 28.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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