Karl Schwojer und Georg Reiser sind Neulinge unter den Weihnachtsstandbetreibern. Zum ersten Mal haben sie gemeinsam mit der Kolpingsfamilie im vergangenen Jahr auf dem Olchinger Weihnachtsmarkt ihren Stand aufgebaut. Ihre Mission war eine ganz spezielle, denn sämtliche Einnahmen aus dem Verkauf ihrer Fairtrade-Produkte, von Schokolade über Kaffee bis hin zur Kleidung, fließt in den Bau einer Krankenstation in der Pfarrei Yaloya in der Demokratischen Republik Kongo. Initiiert hat den Bau Pfarrer Josef Aicher, der seit 36 Jahren als Missionspfarrer in Afrika lebt. Zuvor war Aicher lange Zeit Kaplan in Olching gewesen und über all die Jahre haben ihn die Menschen aus seiner früheren Gemeinde unterstützt. Bei der Kolpingsfamilie wurde ein "Aicher-Kreis" mit Reiser als Leiter eingerichtet, der eng mit dem Pfarrer zusammenarbeitet. Etwa als vor zwei Jahren eine schwere Malaria-Epidemie in Yaloya ausbrach und die Olchinger für Medikamente spendeten. Oder eben für die neue Krankenstation, die in der entlegenen und armen Region in Zukunft viele Leben retten kann.
Auch in diesem Jahr will die Kolpingsfamilie auf dem Weihnachtsmarkt für den Bau der Krankenstation Geld sammeln, über den Verkauf von Fairtrade-Produkten und durch Spenden. Der Weihnachtsmarkt sei für ihr Anliegen genau der richtige Ort, finden Schwojer und Reiser. Die Besucher haben Zeit und bei einem Getränk komme man ins Gespräch. Einige der Passanten seien so begeistert davon, was "ihr Kaplan" in Afrika macht, dass sie gleich am Stand eine Spende hinterlassen. "Es berührt mich sehr, wenn ich sehe, dass auch jemand, der selbst nicht viel hat, 20 oder 30 Euro gibt", sagt Schwojer. Jeder Cent, der eingenommen wird, das versichern die beiden, fließt in das Projekt in Yaloya. Und so steht das Team ehrenamtlich auf dem Markt. "Wir wissen, für wen wir es machen", betont Karl Schwojer und ergänzt: "Für mich ist Josef Aicher der einzige Mensch auf der Welt, der zu hundert Prozent von seiner Aufgabe überzeugt ist."