Olching:Ein Haus für Alt und Jung

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Genossenschaft Wohngut stellt Projekt in Olching vor

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Vor zwei Jahren wollte die Wohnbaugenossenschaft Wohngut Olching ein Haus im Olchinger Schwaigfeld errichten. Doch das beabsichtigte Grundstück war nicht verfügbar. Jetzt bestehen gute Chancen, ein Generationen-Wohnprojekt an der Ecke Münchner/Ostpreußenstraße zu realisieren. 55 Wohnungen und eine Kindertagesstätte sollen dort entstehen. Der Hauptausschuss des Olchinger Stadtrates nahm das Vorhaben wohlwollend zur Kenntnis. Das städtische Grundstück soll die Genossenschaft im Rahmen eines Erbpachtvertrages bebauen. Baubeginn wird jedoch frühestens 2017 sein.

Die Genossenschaft will sowohl frei finanzierte als auch öffentlich geförderte Wohnungen bauen. 29 der 55 Wohnungen sollen einkommensschwächeren Familien zur Verfügung gestellt werden. Eine Art Gettobildung findet jedoch nicht statt. "Die Wohnungen werden in den vier Gebäuden durchmischt", bekräftigte Harald Kucharcik, Vorstand der Genossenschaft, bei der Projektvorstellung im Hauptausschuss. "Es soll eine selbst organisierte Hausgemeinschaft, Gemeinschaftseinrichtungen und nachbarschaftliche Netze geben", so Kucharcik. Jeder Wohnungsinhaber wird automatisch Genossenschaftsmitglied und hat bei allen Entscheidungen eine Stimme, egal wie hoch der Genossenschaftsanteil sein wird.

Der Pflichtanteil an der Genossenschaft unterscheidet die künftigen Bewohner eklatant. Während die Mieter der freifinanzierten Wohnungen pro Quadratmeter 750 Euro als Einlage erbringen müssen, zahlen die Mieter der staatlich geförderten Wohnungen nur 250 Euro pro Quadratmeter in die Genossenschaftskasse. Trotzdem wären das für eine 75-Quadratmeter-Wohnung noch 18 750 Euro, die die Nutzer jedoch zinsgünstig über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanzieren könnten. Die Genossenschaft stellt eine Bindungsfrist an den geförderten Wohnungsbau von 25 Jahren in Aussicht. Für die Mieter der frei finanzierten Wohnungen beträgt die Pflichteinlage 56 250 Euro, also das Dreifache. Die Netto-Kaltmiete soll laut Wohngut für alle Wohnungen 11,50 Euro pro Quadratmeter betragen, wobei die Mieter der geförderten Wohnungen je nach Einkommensstufe für eine 75-Quadratmeter-Wohnung mit einer Nettomiete von 862,50 Euro einen staatlichen Zuschuss von momentan 300 bis 450 Euro erhalten würden.

Die Baukosten für die sieben Gruppen umfassende Kindertagesstätte im Erdgeschoss in Höhe von 3,1 Millionen Euro sollen, so wünscht es sich die Wohngut, von der Stadt übernommen werden. Die Genossenschaft müsse schon die Baukosten der Wohnungen, die sie mit 11,2 Millionen Euro beziffert, schultern. "Die Wohnungen haben einen mittleren Ausstattungsstandard, sie sind keineswegs luxuriös", erläuterte Kucharcik.

"Es besteht Sympathie für das Projekt", fasste Bürgermeister Andreas Magg die Diskussion der Stadträte zusammen. Wer die Kosten der Kita übernehme, das müsse man noch überlegen. Auf jeden Fall sprach sich Magg dafür aus, dass es keine zwei Bauherren geben solle. Zeit, das zu entscheiden, hat die Stadt noch. Erst einmal muss Wohngut genügend Mieter für das Projekt akquirieren. Die nächste Informationsveranstaltung der Wohnbaugenossenschaft findet am Dienstag im Haus der Begegnung statt.

© SZ vom 24.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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