Olching:Der erste Herausforderer

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Überzeugen möchte Maximilian Gigl (Mitte) von sich als designierter Kandidat. Ihn unterstützen Martina Drechsler und Benjamin Miskowitsch. (Foto: Matthias F. Döring)

Maximilian Gigl stellt sich als designierter CSU-Bürgermeisterkandidat vor

Von Katharina Knaut, Olching

Ausreichende Betreuung, eine bessere Infrastruktur, mehr städtische Unterstützung für Ehrenamt und Vereine, aber vor allem direkter Kontakt zu den Bürgern und mehr Transparenz - das sind die Themen des Olchinger CSU-Ortsvorsitzender Maximilian Gigl, wenn er bei den Kommunalwahlen 2020 als Bürgermeisterkandidat antreten sollte. Einstimmig wurde er vom Vorstand als Kandidat empfohlen. Die Nominierung durch die Mitgliederversammlung findet im Juni statt.

Die offizielle Vorstellung des ersten Herausforderers von Amtsinhaber Andreas Magg (SPD) übernahm am vergangenen Freitag der CSU-Landtagsabgeordnete Benjamin Miskowitsch. "Es ist keine leichte Aufgabe, aber ich freue mich, dass er es sich zutraut und seinen Hut in den Ring wirft", sagte Miskowitsch. Gigl hat in der CSU eine Blitzkarriere hingelegt. 2010 trat er in die Partei ein, engagierte sich unter anderem in der Jungen Union, in der er auch im Kreisvorstand aktiv war. 2014 wurde er schließlich in den Stadtrat gewählt, im Alter von 25 Jahren folgte er 2017 Martina Drechsler nach und übernahm den Ortsvorsitz der Olchinger CSU. Er ist außerdem Referent für Bildung, örtliche Schulen, Schülersozialarbeit und Erwachsenenbildung des Stadtrates sowie Vorsitzender der Kolpingfamilie. Nun, mit 26 Jahren, strebt er strebt er das Amt des Bürgermeisters an.

Mit diesem Hintergedanken habe sie 2017 nicht noch einmal für das Amt kandidiert, sagt Drechsler, die Gigl damals als ihren Nachfolger vorschlug. Gigl freut sich über das Vertrauen, das ihm der Vorstand entgegenbringt. "Er hat gezeigt, er steht hinter mir." Gegen einen amtierenden Bürgermeister anzutreten, sei keine leichte Aufgabe. "Aber man muss eine Alternative anbieten. Und ich werde alles dafür tun, dass es eine gute Alternative ist."

Vor allem zwei Themen will er als Kandidat vertreten: mehr Bürgernähe und zukunftsorientierteres Handeln. Zwei Aspekte, die ihm momentan abgehen. Das Rathaus will er "als Dienstleister" verstehen. Vor allem die Vereine will er wieder mehr an die Hand nehmen. "Wenn ein Vorsitzender beispielsweise in einer rechtlichen Angelegenheit bei der Stadt anruft und sich unsicher über das richtige Vorgehen ist, soll die Stadt ihm diese Hilfestellung geben." Die Verwaltung sei dazu da, Fragen zu beantworten, wie bei einem Dienstleistungsunternehmen: "Der Kunde ist der, dem geholfen werden muss."

Dabei bezieht er sich nicht ausschließlich auf Vereine. Diese Nähe soll allen Olchingern zuteil werden. "Die Bürgernähe ist das, was Kommunalpolitik ausmacht", sagt Gigl. "Bürgermeister ist ein Amt und das hat man 24 Stunden, 365 Tage im Jahr." Für ihn bedeutet das niedrigschwelligen Kontakt. Dazu gehöre auch, in den sozialen Medien präsenter zu sein. Darüber Debatten zu führen lehnt er jedoch ab. "Mein Fokus liegt tatsächlich auf dem persönlichen Gespräch."

Wenn jemand eine Frage oder ein Anliegen habe, stehe er gerne für ein Telefonat zur Verfügung. Er wolle sich die Sorgen der Menschen anhören und gleichzeitig Entscheidungen kommunizieren. "Man kann es nicht immer allen recht machen. Aber man kann die Argumente darlegen und so Entscheidungen begründen und verständlich machen."

Gleichzeitig will er sich dafür einsetzen, dass diese Entscheidungen mehr in die Zukunft gerichtet werden. Das erklärt er vor allem mit Blick auf die Infrastruktur. "Es bringt nichts, wenn man immer nur weiter Wohnungen baut. Wir müssen jetzt erst einmal unsere Hausaufgaben machen." Bedarf sieht er insbesondere bei Straßen und Schulen. Betreuung dürfe nicht nach dem Kindergarten aufhören. Langfristig will er in allen Grundschulen, nicht nur in Graßlfing, eine längere Betreuung anbieten. Insgesamt äußert sich Gigl zuversichtlich. Er habe erfahrene Menschen an seiner Seite. "Und ich in meinem Alter habe vielleicht noch mehr Idealismus, als es jemand älterer hat."

© SZ vom 25.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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