Olching:Dauerbrenner Grünanger

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Der Parkanlage am Schwaigfeld in Olching. (Foto: Günther Reger)

Stadträte debattieren erneut über Alkohol- und Grillverbot

Von Julia Bergmann, Olching

Die Diskussion um die jüngst von der CSU geforderte Grünanger-Satzung geht in eine neue Runde. Vor allem die Themen Alkohol- und Grillverbot sowie die Festlegung von Ruhezeiten beschäftigten jüngst den Hauptausschuss. Die CSU fordert die Satzung, weil es im Grünanger am Schwaigfeld regelmäßig massive nächtliche Ruhestörungen durch alkoholisierte Parkbesucher gebe. Weil es für den kleinen Park im Schweigfeld bislang kein Regelwerk gibt, kann die Polizei dort nur schwer gegen Ruhestörer vorgehen. Dass es einer Regelung bedarf, sehen bis auf die Grünen auch die anderen Fraktionen. Grünen-Sprecherin Ingrid Jaschke plädierte stattdessen für Streetworker im Grünanger. Denn bei den Ruhestörern handele es sich zum Großteil um Jugendliche. Für Jaschkes Vorschlag fand sich im Gremium kein weiterer Fürsprecher. Bürgermeister Andreas Magg (SPD) etwa sprach sich unter Berufung auf die Jugendarbeit dagegen aus.

FWO-Fraktionsvorsitzender Ewald Zachmann, selbst Anwohner, sprach sich für eine strenge Regelung aus, also etwa für ein generelles Grillverbot. "Der Grünanger ist mit den Geldern der dort Wohnenden gebaut worden", sagte Zachmann. Für ihn sei der Grünanger auch deshalb keine "öffentliche Spaßfläche", die Anwohner seien in einem besonderen Maße vor Ruhestörungen zu schützen.

Magg hielt dagegen: "Es kann nicht sein, dass in einem öffentlichen Park strengere Regeln gelten als in einer allgemeinen Wohnsiedlung". Magg bezog sich damit auf einen Vorschlag für die Satzung, der Ruhezeiten von 20 bis 8 Uhr vorsieht und jegliche Störung der Anwohner untersagt. Auch CSU-Fraktionsvorsitzender Tomas Bauer meinte: "Wir dürfen nicht hingehen und sagen, wir machen Olching zu einem Altenheim." Freudenstein ergänzte: "Ich bin der Meinung, dass Jugendliche und Leute, die vielleicht nicht immer so sauber daherkommen, ihren Platz im öffentlichen Bereich haben sollen." Letztlich einigte sich das Gremium darauf, dass die Verwaltung prüfen soll, welche Ruhezeiten für den Grünanger angemessen sind.

Beim Thema Alkoholverbot erinnerte Jaschke daran, dass viele Anwohner bei nachbarschaftlichen Treffs gerne mal ein Glas Wein oder ein Bier trinken. "Das ist gelebte Nachbarschaft und das wollen wir nicht unterbinden", sagte sie. Letztendlich ein Argument, dem sich viele andere anschlossen. Das Gremium einigte sich als Kompromiss darauf, den Alkoholgenuss zeitlich einzuschränken. In der überarbeiteten Satzung soll nun stehen, dass der Alkoholgenuss im Park nur bis 22 Uhr abends gestattet werden soll. Die Alkoholexzesse, die zu Ruhestörungen führen würden, trügen sich ohnehin erst zu späterer Stunde zu, so Magg. Auch das Grillen soll künftig im Grünanger nicht komplett verboten werden.

Vertagt wurde die Entscheidung darüber, ob die Mittel für den Sicherheitsdienst von 8000 auf 30 000 Euro aufgestockt werden sollen, so dass dieser künftig häufiger eingesetzt werden kann. Auch zur Frage, ob der Teich künftig nicht mehr betreten werden darf, fiel keine eindeutige Entscheidung. Die Satzung soll nun noch einmal überarbeitet und mit den entsprechenden Änderungen und Einschränkungen versehen werden. Anschließend soll sie dem Hauptausschuss noch einmal vorgelegt werden, bevor dann der Stadtrat abschließend über die Satzung entscheiden kann.

Der Grünanger steht auch auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung in Olching an diesem Donnerstag, die um 18.30 Uhr beginnt.

© SZ vom 04.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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