Am Brunnen auf dem Olchinger Nöscherplatz scheiden sich seit jeher die Geister. Während manch einer 2010, nachdem der neugestaltete Platz gerade fertig gestellt war, die moderne Erscheinung des Brunnens lobte, waren andere der Meinung, die Anlage sei schlichtweg zu groß. Wieder andere fühlten sich zu einem optischen Vergleich mit einer Bauschuttdeponie hingerissen. Doch mehr noch als die Optik des Bauwerks war es in den vergangenen Jahren immer wieder die Funktion, genauer gesagt, deren Fehlen, die die Olchinger zu Spott hinriss und deren Ärger weckte. Im Becken stand das Wasser, das Laub der umstehenden Bäume sammelte sich dort an, so dass die Bauhofmitarbeiter jeden Tag ausrücken mussten um es zu reinigen.
Damit soll jetzt Schluss sein. Momentan lässt die Stadt neue Düsen in den Brunnen einbauen und die Pumpleistung erhöhen, so dass das Wasser darin fließt und nicht mehr steht. Die Anlage soll so optisch aufgewertet werden und die Olchinger wieder zum Verweilen einladen. "Er wird gerade für Kinder ein Anlaufpunkt", sagte Bürgermeister Andreas Magg (SPD) in der jüngsten Stadtratssitzung.
Bereits im vergangenen Sommer hatte die Stadtverwaltung einen Ortstermin angesetzt und mit der Hilfe der Olchinger Feuerwehr verschiedene Varianten getestet, das Wasser wieder zum Fließen zu bringen. "So dass man sich einen Eindruck davon verschaffen konnte, wie es sich technisch umsetzen lässt", erklärt Stephanie Kulosa, die stellvertretende Bauamtsleiterin. Ausprobiert wurden bei dem Ortstermin unterschiedliche Pumpen mit variierenden Pumpleistungen.
Eine Lösung zu finden, mit der auch der Künstler zufrieden war, sei nicht einfach gewesen, erklärte Magg. Den Brunnen hat Dietrich Förster entworfen. Jede Veränderung, die an der Anlage vorgenommen wird, muss wegen des Urheberrechts auch mit ihm abgesprochen und von ihm genehmigt werden. Mit den neuen Düsen und er erhöhten Pumpleistung hat er sich schließlich einverstanden erklärt.
Die Arbeiten am Brunnen haben bereits begonnen. Abgeschlossen sollen sie bis Ostern sein, so dass die Anlage pünktlich zu den Feiertagen wieder in Betrieb genommen werden kann.