Olching:Adieu Tristesse

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Die Zukunft der Paulusgrube nach Plänen von Ehret und Klein. (Foto: Stadt Olching)

Das neue Konzept für die Paulusgrube möchte modernes und belebtes Zentrum schaffen

Von Julia Bergmann, Olching

Organische Formen, geschwungene Linien und Offenheit: Das könnten die Attribute sein, die in Zukunft mit dem Bahnhofsareal in Olching verknüpft werden. Wo heute Tristesse dominiert, soll, wenn es nach den Plänen der Gesellschaft für Stadtplanung und Urbanistik aus Augsburg (GSU) geht, bald schon ein belebtes Zentrum entstehen, das den Bahnhof über eine Landschaftsbrücke und einen kleinen Park mit dem Mühlbach verbindet und das sich gleichzeitig ins Gesamtbild der Stadt einfügt.

Am Donnerstag wurde die städtebauliche Konzeption für das Areal rund um die Paulusgrube im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Dieses hat sich im vergleich zu früheren Plänen massiv verändert. Zum einen soll der überdachte Busbahnhof in Zukunft nicht mehr vor dem Bahnhofsgebäude liegen, sondern vom Nöscherplatz kommend links von der Hauptstraße vor der Unterführung. Dort soll auch ein größeres Parkdeck entstehen. Weiter in Richtung Mühlbach könnte ein kleiner Stadtpark entstehen. Das wohl markanteste Gebäude des Bereichs ist im neuen Plan der große Komplex gleich am Eingang der Bahnhofstraße. An seinem Anfang steht ein großes turmartiges Element, das mit einem dreieckigen Flachdach weitere längliche Gebäudeteile verbindet. Dort könnten ein Einkaufszentrum, ein Pflegeheim und andere öffentliche Einrichtungen ihren Platz finden.

Im Gegensatz zu früheren Plänen soll nun auch eine Öffnung des Geländes zur Wolfstraße hin stattfinden. Die künftige Bahnhofstraße wird dann parallel zu ihr verlaufen und als sogenannter Shared Space hinter Kolpingheim und der evangelischen Kirche verlaufen. Durch das Shared-Space-Konzept, das die gleichberechtigte Nutzung eines Straßenraums für jeden Verkehrsteilnehmer vorsieht und so die Bereiche Fahrbahn, Radweg und Gehsteig optisch nicht mehr voneinander trennt, entsteht der Eindruck eines weitläufigen Platzes, der die Olchinger zum Verweilen einladen soll.

Das Konzept fand bei der Vorstellung fraktionsübergreifend Zustimmung, allerdings gab es auch kritische Anmerkungen. CSU-Fraktionsvorsitzender Tomas Bauer mahnte unter Verweis auf die geschwungene Landschaftsbrücke, die über die Hauptstraße führt, die Planung müsse in erster Linie nicht schön allein, sondern vor allem praktikabel sein. Wege müssten kurz und gut erreichbar bleiben. FW-Fraktionsvorsitzender Ewald Zachmann befürchtete, das Hauptziel, eine städtebauliche Anbindung des Areals an die Hauptstraße zu erreichen, könne die Planung nicht erfüllen, und Grünen-Fraktionsvorsitzende Ingrid Jaschke äußerte vor allem Bedenken wegen der verkehrlichen Erschließung des Komplexes und wegen des Schallschutzes. Die Kritik aus dem Gremium wird nun bei der weiteren Planung berücksichtigt. Auch Fragen etwa nach dem genauen Standort von Fahrradständern oder der Anzahl von Parkplätzen werden dann beantwortet.

© SZ vom 29.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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