Olching:58 neue Wohnungen für Olching

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Das Projekt einer Baugenossenschaft stößt in der Bevölkerung weiterhin auf ein großes Interesse

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Nach jetzigem Stand wird die Olchinger Baugenossenschaft WohnGUT 58 Wohnungen bauen; 30 davon im gefördert. Bei der jüngsten Informationsveranstaltung verbuchte man weitere Interessenten. "20 Wohnungen sind nun bereits fest an Genossenschaftsmitglieder vergeben", teilte Christina Claus mit. Die Mitarbeiterin im Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit stellte in Aussicht, dass es bei den größeren Wohnungen, die im Gebäudekomplex an der Münchner Straße/Ecke Ostpreußenstraße entstehen sollen, noch reichlich Auswahl gebe.

Gebaut werden dort Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen, deren Größen sich zwischen 50 und 120 Quadratmetern bewegen werden. "Fünf der größeren Wohnungen werden als Maisonette-Wohnungen geplant und sprechen damit insbesondere Familien mit Kindern an", so Claus. Geplanter Baubeginn soll Ende 2017 sein. 2019 sollen die Wohnungen dann - läuft alles nach Plan - bezogen werden. "In einem ersten Schritt wollen wir hauptsächlich die freifinanzierten Wohnungen an den Mann bringen", sagt Harald Kucharcik, der zusammen mit Michael Anderer den Vorstand bildet. "Wir brauchen da auch eine gewisse Planungssicherheit." Von den 20 Wohnungen, die bisher fest vergeben sind, werden zwei Drittel frei finanziert sein. Kucharcik ist weiterhin in Verhandlungen mit der Stadt, um die Modalitäten eines 99-jährigen Erbpachtvertrages für das städtische Grundstück zu vereinbaren.

"Wir stoßen bei der Stadt Olching auf allen Ebenen der Verwaltung auf Sympathie und Unterstützung", bestätigt Kucharcik. Trotzdem brauche alles seine Zeit. Er rechnet damit, dass bis zur Sommerpause die Grundstücksverhandlungen über die Bühne gehen werden. Dann muss der Stadtrat den Bebauungsplan beschließen, ehe der Bauantrag eingereicht werden kann. Im Erdgeschoss eines der vier Gebäude soll eine Kindertagesstätte entstehen. Bereits im Hauptausschuss des Stadtrates hatten die dort beteiligten Stadträte das Wohnprojekt wohlwollend zur Kenntnis genommen. Das war wenig verwunderlich, braucht Olching doch dringend zusätzlichen Wohnraum. 58 Wohnungen werden kaum ausreichen. Fachleute gehen davon aus, dass die ständig wachsende Stadt mittelfristig das Zehnfache benötigt.

Das Projekt, bei dem frei finanzierte und staatlich geförderte Wohnungen in den vier Gebäuden durchmischt werden, "sollen als eine selbst organisierte Hausgemeinschaft funktionieren", so Kucharcik. "Es wird Gemeinschaftseinrichtungen und nachbarschaftliche Netze geben." Jeder Wohnungsinhaber wird automatisch Genossenschaftsmitglied und habe bei allen Entscheidungen eine Stimme, egal wie hoch der Genossenschaftsanteil sein werde. Der Pflichtanteil unterscheidet jedoch die zukünftigen Bewohner ganz eklatant. Während die Mieter der frei finanzierten Wohnungen pro Quadratmeter 750 Euro als Einlage bringen müssen, zahlen die Mieter der einkommensorientiert geförderten Wohnungen (EOF), der früheren Sozialwohnungen, nur 250 Euro pro Quadratmeter in die Genossenschaftskasse. Trotzdem wären das für eine 75-Quadratmeter-Wohung noch 18 750 Euro, die die Nutzer jedoch zinsgünstig über die Kreditanstalt für Wiederaufbau finanzieren könnten.

Für die Mieter der frei finanzierten Wohnungen beträgt die Pflichteinlage 56 250 Euro, also das Dreifache. Die Genossenschaft stellt eine Bindungsfrist an den geförderten Wohnungsbau von 25 Jahren in Aussicht. Zieht ein Mieter wieder aus, erhält er seine Einlage zurück, allerdings ohne Zinsen. Die Netto-Kaltmiete soll für alle Wohnungen 11,50 Euro pro Quadratmeter betragen, wobei die Mieter der geförderten Wohnungen je nach Einkommensstufe für eine 75-Quadratmeter-Wohnung mit einer Nettomiete von 862,50 Euro einen staatlichen Zuschuss von momentan 300 bis 450 Euro erhalten würden. Die nächste Info-Veranstaltung ist für 14. Juli vorgesehen.

© SZ vom 30.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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