Öffentlicher Nahverkehr:Landkreis hält an 365-Euro-Ticket fest

Die Einführung des Schülertickets, dem alle acht Verbundlandkreise zustimmen müssen, ist in Gefahr geraten. (Foto: Voxbrunner Carmen)

Am Landkreis Fürstenfeldbruck wird die Einführung eines 365-Euro-Tickets für Schüler und Auszubildende nicht scheitern. Am Mittwoch unterzeichnete Fürstenfeldbrucks Landrat Thomas Karmasin (CSU) eine entsprechende dringliche Anordnung, die das dafür eigentlich notwendige Kreistagsvotum ersetzt. Der Kreistag hätte an diesem Donnerstag zu seiner letzten Sitzung in der laufenden Amtsperiode zusammenkommen und unter anderem über das 365-Euro-Ticket abstimmen sollen. Wegen der Corona-Krise wurde die Sitzung jedoch abgesagt.

Die Einführung des Schülertickets, dem alle acht Verbundlandkreise zustimmen müssen, ist allerdings in Gefahr geraten, nachdem der Kreistag Starnberg die Sache am Dienstag verschoben hatte, weil er finanzielle Belastungen infolge der Corona-Krise befürchtet. "Ich kann die Sorge des Landkreises Starnberg nachvollziehen", sagt dazu Brucks Landrat Thomas Karmasin, "allerdings gibt es auch ein Leben nach Corona, und da ist es meines Erachtens jetzt das falsche Signal". Die beiden vorberatenden Ausschüsse des Brucker Kreistags hatten bereits zugestimmt. Den Fahrschein, mit dem Schüler und Auszubildende Busse und Bahnen im ganzen MVV-Gebiet benützen können, soll es von August an geben. Wer Anrecht auf einen Ersatz der Fahrtkosten hat, bekommt das Ticket vom Landkreis bezahlt. Den Kreis dürfte das im Jahr etwa 730 000 Euro kosten.

© SZ vom 02.04.2020 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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