Oberschweinbach:Katholiken beten für rasches Zusammenwachsen

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Einzug zum Festgottesdienst: Pfarrer Josef Heiß und Pater Antoo (Mitte, von links) werden von Weihbischof Bernhard Haßlberger (dahinter) begleitet. (Foto: Günther Reger)

Mit einem Festgottesdienst und einem bunten Programm feiern Gläubige den neuen Pfarrverband Glonnauer Land

Von Manfred Amann, Oberschweinbach

Mit dem Erlass einer Errichtungsurkunde hat Kardinal Reinhard Marx zum 1. September die einstigen Pfarrverbände Aufkirchen/Egenhofen und Günzlhofen/Hattenhofen aufgelöst und zum Pfarrverband Glonnauer Land vereinigt. Am Wochenende wurde die Zusammenlegung auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Spielberg mit einem abwechslungsreichen Programm gefeiert. Höhepunkt war am Sonntag der Festgottesdienst mit Weihbischof Bernhard Haßlberger, der von Musikgruppen und einem Gemeinschaftschor aus etwa hundert Sängern unter Leitung von Stephan Koller aus Stefansberg gestaltet wurde. Über 30 Vereine mit ihren Fahnen standen Spalier als der Bischof, Pfarrer Josef Heiß, Pater Antoo und die Gemeindereferentinnen in Begleitung von knapp 40 Ministranten zum Altar schritten, um mit den Bürgermeistern, Gemeinderäten und rund 400 Gläubigen aus den Mitgliedsgemeinden eine Messe zu feiern, bei der der Wunsch nach einem schnellen Zusammenwachsen im Mittelpunkt stand.

Nach zwei Jahren des Zusammenwachsens "mit Höhen und Tiefen" sei nun der Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gebe, sagte Pfarrer Heiß, der den neuen Pfarrverband mit Sitz in Aufkirchen leitet. "Lasst uns also gemeinsam nach dem Besten streben." Dass so mancher Gläubige traurig sei, weil mit der Neuorganisation gut funktionierende Organisationen zerschlagen worden seien, sei verständlich, doch sollte man erkennen, dass es nun gelte, in die Zukunft zu blicken und Chancen zu nutzen. Zum Beginn des Gottesdienstes wurde darum gebetet, dass ältere Menschen nicht auf der Strecke bleiben, Gläubige sich nicht von ihren Ortskirchen entfremden, bislang ehrenamtlich Engagierte nicht abspringen und die Eigenständigkeit der einzelnen Pfarreien nicht verloren geht: Befürchtungen, die offensichtlich häufig geäußert worden waren. In den Fürbitten wurde zudem an die Gläubigen appelliert, im Pfarrverband zusammenzuhalten, Andersdenkende zu akzeptieren und den Mut aufzubringen, auf Mitmenschen zuzugehen und für die gemeinsame Sache zu werben. "Es kommt nicht auf die Strukturen an", predigte Weihbischof Haßl-berger und erinnerte die Katholiken, dass im Mittelpunkt ihres Handelns der Auftrag stehe, Gottes Liebe zu den Menschen zu verbreiten.

Der Arbeitskreis Ministranten hatte das hölzerne Bildnis einer Glocke in ein Puzzle geteilt. Dieses wurde bei den Fürbitten zusammengesetzt, um symbolisch darauf hinzuwiesen, dass die Pfarreien Aufkirchen mit der Filialkirche Unterschweinbach, Oberweikertshofen, Wenigmünchen, Egenhofen, Günzlhofen und Hattenhofen nun im Pfarrverband Glonnauer Land verbandelt sind. Für jedes der sieben Gotteshäuser, in denen Pfarrer Heiß und Pater Antoo künftig Messen lesen, entzündete Haßlberger Erinnerungskerzen. Pfarrer Heiß brauche nun "ein Navi, um im vermutlich flächenmäßig größten Pfarrverband der Diözese alle Kirchen zu finden", scherzte Hans Hartl, der als Kirchenpfleger von Günzlhofen dafür dankte, dass die Pfarrei das Fest ausrichten durfte. "Es gibt sechs Pfarrkirchen und 16 weitere Kirchen und Kapellen", sagte Hartl und überreichte dem Pfarrer eine Übersichtskarte, in der alle Standorte vermerkt sind. Michaela Spring, Vorsitzende des Pfarrverbandsrates, dankte den Helfern, die zum Fests beigetragen hatten.

© SZ vom 21.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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