Neujahrskonzerte:Ewige Treue

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Zum Saxofon ist Barbara Neider vor mehr als zwei Jahrzehnten gekommen, weil im Verein dringend jemand an diesem Instrument gebraucht wurde. Deshalb ist sie von der Klarinette umgestiegen. Angefangen hat sie, wie so viele Schüler, mit der Blockflöte. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Seit 40 Jahren spielt Barbara Neider im Musikverein Eichenau. An diesem Wochenende wird sie wieder bei den beiden Neujahrskonzerten auf der Bühne sitzen - gemeinsam mit ihrem Mann, den sie im Orchester kennen gelernt hat

Von Florian J. Haamann, Eichenau

Begonnen hat die musikalische Ausbildung von Barbara Neider wie bei so vielen Kindern mit der Blockflöte. "Als ich das dann leidlich konnte, haben meine Eltern gesagt, ich soll doch mal mit der Klarinette anfangen." Und so ist Neider mit 13 Jahren beim Musikverein Eichenau gelandet - dem sie bis heute treu geblieben ist. In diesem Jahr wird sie für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Zuerst einmal stehen an diesem Wochenende aber die beiden Neujahrskonzerte an, die Höhepunkte im musikalischen Kalender des Eichenauer Vereins.

"Ich habe damals im Jugendorchester angefangen, und es hat mir viel Spaß gemacht, mit Jungs und Mädels in meinem Alter gemeinsam zu musizieren. Das hat mich auch über die Pubertät gerettet. Und dann bin ich eben dabei geblieben", erzählt die 53-Jährige. Allerdings hat sie sich relativ schnell von der Klarinette verabschiedet und angefangen, Altsaxofon zu spielen. "Das hat damals vor allem interne Gründe gehabt. Beim Saxofon gab es eine Vakanz und Klarinetten hatten wir genug. Weil die Instrumente sich von der Spielweise nicht sehr unterscheiden, habe ich gesagt, ich mache das."

Aber nicht nur musikalisch hat der Verein Neiders Leben bereichert. Auch ihren Mann hat sie dort kennen gelernt. "Der hat sogar schon dort gespielt, als ich angefangen habe. Aber es hat dann noch einmal gut 15 Jahre gedauert, bis wir gemerkt haben, dass da etwas ist", verrät Neider. Auch ihr Mann Alfred, der viele Jahre lang im Gemeinderat gesessen ist, ist heute noch im Verein aktiv - als Tenorhornist. Für gemeinsame Probestunden oder gar Hauskonzerte eignet sich die Instrumentenkombination allerdings schlecht. Deswegen wird getrennt geübt, er unter dem Dach, sie im Keller. "Wir haben ja unterschiedliche Stellen, die wir intensiv üben müssen. Und außerdem gibt es Instrumentenkombinationen, die sich zusammen besser anhören."

Den Umstieg aufs Saxofon hat Neider nie bereut. "Für mich ist das ein bisschen angenehmer. Das Saxofon hat auch öfter mal eine Melodie. Auch die Tonlage liegt mir mehr, und mir gefällt, dass der Klang robuster ist und mehr aus dem Bauch heraus kommt", sagt die Eichenauerin. Natürliche habe sie sich auch mal überlegt, einmal Jazz-Stücke zu probieren. "Aber das habe ich dann relativ schnell ad acta gelegt. Ich bin beruflich und mit dem Musikverein voll ausgelastet." Zudem ist Neider leidenschaftliche Fotografin, war im Familien- und Mütterverein engagiert und ist auch sonst im Gemeindeleben aktiv. Auf die Konzerte am Wochenende freut sie sich schon sehr. Auf dem Programm stehen bekannte Musical und Opernwerke, beispielsweise aus Puccinis "La Bohème", Bernsteins "West Side Story" und Rossinis "Wilhelm Tell". "Besonders gut gefallen mir die drei Gesangsstücke, die wir gemeinsam mit der Sopranistin Giulia Montanari spielen. Und dann ist da noch ein Lied, der "Colonial Song" der sehr melodisch ist und bei dem ich sehr aktiv sein darf", sagt Barbara Neider.

Neben den Neujahrskonzerten sind ihre persönlichen Highlights die Reisen, die der Verein regelmäßig unternimmt. Vor allem zwei davon sind ihr besonders in Erinnerung geblieben: die Reise 2012 in eine südliche Provinz Chinas und 1993 in die ukrainische Partnerstadt Wischgorod. "In China haben wir zwei Wochen lang an verschiedenen Universitäten für junge Leute gespielt und in Wischgorod haben wir eine Woche lange eine Delegation der Gemeinde begleitet. Das war schon sehr eindrucksvoll und außergewöhnlich."

Neujahrskonzerte des Musikvereins Eichenau. Samstag, 12. Januar, von 19 Uhr an und Sonntag, 13. Januar, von 16 Uhr an in der Turnhalle der Starzelbachschule. Der Eintritt kostet zwölf Euro, Karten gibt es bei der Firma Schmotz, Hauptstraße 23, und an der Abendkasse

© SZ vom 10.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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