Neujahrsfeier in Olching:Absage an Lasershow

Lesezeit: 2 min

CSU und Freie Wähler lehnen eine städtische Veranstaltung zu Silvester ab. SPD und Grüne sagen den Initiatoren für ein privat initiiertes Event Unterstützung zu

Von Katharina Knaut, Olching

An Silvester wird es in Olching keine zentrale Lasershow geben. Zumindest nicht, wenn die Stadt diese organisieren und finanzieren soll. Das beschloss der Stadtrat am Donnerstagabend mit knapper Mehrheit. Er folgte damit der Empfehlung des Hauptausschusses, der das Vorhaben vorige Woche ebenfalls abgelehnt hatte. Zwar begrüßten alle Gremiumsmitglieder die Veranstaltung an sich. CSU und Freie Wähler Olching (FWO) sprachen sich jedoch gegen eine städtische Beteiligung aus. Das sei nicht die Aufgabe der Kommune, so das Argument.

Die Olchingerin Irmgard Gaul, die die Initiative zu dem Vorhaben ins Leben gerufen hatte, zeigte sich nach der Sitzung enttäuscht: "Ich bin ziemlich erschüttert. Keines der Gegenargumente hat mich überzeugt." Noch vor der Debatte hatte sie sich in der aktuellen Viertelstunde an die Stadträte gewandt und sie gebeten, den Beschluss des Hauptausschusses noch einmal zu überdenken. Eine zentrale Lasershow könne Bürger dazu anregen, auf ein privates Feuerwerk zu verzichten, erklärte sie. Das würde sowohl den Feinstaub als auch den Müll reduzieren. Außerdem würde das Event die Bürger zusammenbringen. Vor allen Dingen sei es jedoch ein Beitrag zum Klimaschutz. "Das ist keine parteipolitische Sache. Das betrifft uns alle."

Argumente, die auch die Grünen und die SPD in der Diskussion aufgriffen. Die Kommune habe eine Vorbildfunktion, die Lasershow sei daher eine gute Investition, sagte Ingrid Jaschke, Fraktionsvorsitzende der Grünen. "Wenn etwas politisch gewollt ist, dann ist auch das Geld da", erklärte SPD-Fraktionsvorsitzende Marina Freudenstein. Für die Lasershow sollte die Stadt 10 000 Euro bereitstellen. Die Argumente überzeugten jedoch nicht. CSU und FWO lehnten die Lasershow, wie zuvor das zentrale Feuerwerk, ab. Zwar lobten beide Parteien das bürgerschaftliche Engagement und betonten grundsätzlich Zustimmung für das Vorhaben. Das Geld werde an anderer Stelle jedoch dringender gebraucht, sagte CSU-Stadtrat Maximilian Gigl. Ewald Zachmann, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, stimmte zu: Die Lasershow sei nicht die Aufgabe der Stadt. Es sei ein gutes Vorhaben, doch die Initiative solle auf eigenem Weg versuchen, es umzusetzen.

Irmgard Gaul kritisierte diese Haltung. "Sie haben alle nur geredet, aber nichts getan." Sie zeigte sich enttäuscht, dass alle die Idee guthießen, die Umsetzung jedoch bei der Initiative sehen.

Ob sich die Lasershow auch privat organisieren lasse, wusste die Olchingerin noch nicht. Zunächst will sie sich mit den anderen Unterstützern der Initiative beraten. Dazu gehören neben den Kirchengemeinden die Olchinger Schulen, Ärzte, der Bund Naturschutz sowie verschiedene Vereine. Aus der Bürgerschaft habe sie stets nur positive Rückmeldungen zum Vorhaben erhalten, sagte Gaul. Positive Signale gab es auch aus der Politik: Nach der Sitzung seien Fraktionsmitglieder von SPD und Grünen auf sie zugekommen, sagte Gaul. Auch Kulturreferentin Ruth Busl (FWO), die, anders als ihre Fraktion, für die Lasershow stimmte, habe ihre Unterstützung ausgedrückt.

Alfred Münch (SPD), der mit seinem Antrag zu einem zentralen Silvesterfeuerwerk die Debatte in den Stadtrat brachte, will das Vorhaben ebenfalls noch nicht abschreiben. Als Privatperson und auch als Energie- und Umweltreferent unterstützt er die Lasershow weiterhin. Er plant ein Bündnis zu gründen, mit dem die Lasershow doch noch organisiert werden könnte. Bald wolle er zu einem Bürgergespräch einladen, bei dem ausgelotet werden soll, was weiter getan werden könne, erklärte er. "Wir werden auf jeden Fall weitermachen."

© SZ vom 28.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: