Neujahrsempfang in Fürstenfeldbruck:Kein Grund für eine Winterdepression

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250 geladene Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft lassen sich von den Cäcilien-Rockern beflügeln. Und Oberbürgermeister Erich Raff hält Nörglern die Brucker Leistungsbilanz entgegen

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Allzu viel verändert hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht. Das stellt Oberbürgermeister Erich Raff beim Neujahrsempfang der Stadt fest und ist darüber fast erstaunt. Der bisweilen rüde Umgangston im Stadtrat und die Maßlosigkeit der sozialen Medien - alles schon gesagt. Aber den etwa 250 Gästen im Stadtsaal, darunter Landrat Thomas Karmasin, Politiker aus verschiedenen Ebenen, Alt-OB Sepp Kellerer, Vertreter von Kirche, Vereinen und Wirtschaft sowie die Prinzenpaare von Faschingsfreunden und Heimatgilde, sollen natürlich nicht wieder die Rede des Vorjahrs hören. Also wartet Raff mit einer ermutigenden Botschaft auf und zitiert Stadtpfarrer Otto Gäng: Bruck sei "viel besser als sein Ruf". Und im Verlauf eines Jahres ist doch auch einiges passiert.

Die "Cäcilien-Rocker" des Förderzentrums geben den Ton an. Ihr Rat, der bestens zur Feier passt: Always look on the bright Side of Life. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Raff zählt Kindergärten und Krippen für 236 Kinder auf, das Sportzentrum III, die Weichenstellung für die Umbauten der beiden Bahnhöfe und die Schule West. Gut, bei Viehmarktplatz und Fliegerhorst geht es nicht ganz so schnell voran wie gewünscht. Aber bitteschön - in der vielfältigen Stadt mit ihren 38 000 Einwohnern aus 130 Nationen geht doch viel voran! Die Botschaft, die die Besucher heraushören können: Kein Grund für eine Winterdepression, alles wird gut! Gleichwohl nutzt der OB die Gelegenheit, Sauberkeit, Rücksichtnahme und Umweltschutz anzumahnen - mit einem Aktionstag "Saubere Landschaft" sei es nicht getan. Wer in den Grünanlagen feiert, sollte das nicht auf Kosten der Anwohner tun.

OB Erich Raff (rechts) und Stadtrat Franz Neuhierl übernehmen die Ehrung verdienter Brucker Bürgerinnen und Bürger, so auch von Christine Dietziger vom Verein Turmgeflüster. (Foto: Stadt Fürstenfeldbruck)

In jedem Fall neu ist der musikalische Teil des Empfangs. Spielte 2019 noch eine Gruppe der Kreismusikschule und zuvor häufig die Stadtkapelle, so geben nun die Musiker der Cäcilienschule den Ton an. Und wie! Bevor es ans Buffet geht, müssen die "Cäcilien-Rocker", die schon an "Heaven's Door" geklopft und auf den "Country Roads" Anlauf genommen haben, ihr letztes Stück als Zugabe wiederholen: "Always look on the bright Side of Life". Da schunkeln die Zuschauer artig mit und nehmen den Schwung gleich mit Richtung Buffet.

Bevor es dort Small Talk gibt, werden aber noch Brucker Bürger für ehrenamtliches Engagement geehrt. Darum kümmern sich Raff und der Stadtratsälteste Franz Neuhierl. Dem Politiker der Freien Wähler wird am Ende selbst die Bürgermedaille in Silber für 30-jährige Stadtratstätigkeit verliehen. Gewürdigt werden auch seine Verdienste um die Städtepartnerschaft mit Livry-Gargan. Für 40-jährige Mitgliedschaft im Roten Kreuz wird Wolfgang Schwarzfischer ausgezeichnet, für 25 Jahre beim Technischen Hilfswerk Robert Galles. Matthias Droth ist seit 20 Jahren Kassier der Heimatgilde, Friedrich Aneder vom Historischen Verein hat 2019 die archäologische Ausstellung im Landratsamt organisiert, Christine Dietzinger vom Verein Turmgeflüster motiviert mit dem Lese- und Theaterklub Kinder und Jugendliche, eigene Ideen zu entwickeln. Grit Hutter betreut als Jugendleiterin der Stadtkapelle Jugendblasorchester und Juniorbläser. Sportbeirat Nikolaus Gnam gehörte zehn Jahre dem Vorstand des Skiklubs an, Ulrich Würstle bietet regelmäßig das "Abenteuer Kindergärtnerei" an, Cordula Ernst ist mit ihrem Unternehmen Mitglied im Umweltpakt Bayern. Und Erhard Baumann (BBV) gehört dem Stadtrat mehr als 18 Jahre an und vertritt die Stadt im Wasser-Zweckverband.

© SZ vom 25.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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