Neue Bürgermeister (4):Reichlich Erfahrung

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Franz Ostermeier ist neuer Bürgermeister in Mittelstetten

Von Stefan Salger, Mittelstetten

Zwölf Jahre lang war er Zweiter Bürgermeister von Mittelstetten - am 11. Mai wird er erstmals die Sitzung als amtierender Bürgermeister leiten: Franz Ostermeier ist ein politischer Routinier, 24 Jahre lang saß der 62-Jährige als Parteifreier für die SPD im Gemeinderat, die diesmal keine Liste mehr zusammenbrachte. Der Bahn-Fernmeldeexperte freut sich auf die Herausforderung, wirkt am Telefon aber abgeklärt und sachlich. Im Gemeinderat gibt es keine Mehrheitsfraktion, da ist Kooperation gefragt. Die CSU hat vier Sitze, "Bürgernah und Unabhängig" (BU) drei Sitze und die neu gegründete Gruppierung "Wir für unsere Gemeinde" (WUG), für die Ostermeier sich um den Chefsessel im Rathaus beworben hat, fünf.

Ebenso wie die konstituierende Sitzung des neuen Gemeinderats fand auch die letzte Sitzung des "alten" Gremiums im Saal des örtlichen Gasthofs zur Post statt. Komisch sei das schon, wenn man den Mindestabstand einhalten müsse wegen der Ansteckungsgefahr mit Sars-CoV-2. So richtig stimmungsvoll seien die Verabschiedung der scheidenden Gemeinderäte und seines Amtsvorgängers Andreas Spörl (CSU) deshalb nicht gewesen, erzählt Ostermeier.

Wie es nun weitergeht? Das hänge vor allem von Corona ab, sagt der neue Bürgermeister. Er erwartet vor allem einen Einbruch bei der Gewerbesteuer. Daran würde auch das neue Gewerbegebiet nichts ändern, das die Mittelstettener jüngst in einem Bürgerentscheid abgelehnt hatten.

Man werde sich mit Blick auf die Finanzen zunächst wohl auf die bereits beschlossenen Projekte beschränken müssen. Und nachdem auch noch Einnahmen durch den Wegfall von Straßenausbaubeiträgen wegfallen, könnte es mit dem Plan, jedes Jahr eine weitere Straße auszubauen, eng werden. "Eventuell muss man da etwas nach hinten verschieben und Schäden dann eben zuflicken." Fortgeführt werden sollen der Straßenausbau Richtung Längenmoos, die Entwicklung in den Neubaugebieten, und die Kanalabrechnung soll abgeschlossen werden. "Das reicht erst mal", sagt Ostermeier.

Was er anders machen wolle als sein Vorgänger? Der habe größtenteils sicherlich gute Arbeit geleistet, sagt Ostermeier. Er selbst habe sich vorgenommen, sehr transparent aufzutreten. Unterstützung erhofft er sich von seinem künftigen Stellvertreter. Vorgeschlagen hat er Erwin Lauchner von den Unabhängigen (BU).

© SZ vom 02.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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