Neubauprojekt:Kritik an Rückfassade

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Ein Teil des Nöscherplatzes (links im Bild) mit der katholischen Kirche wird dem neuen Gebäude Platz machen müssen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Geschäftshof am Nöscherplatz in Olching soll im Ganzen an früheres Kaufhaus Kahn erinnern

Von Katharina Knaut, Olching

Die Entwurfsplanung für den Wohn- und Geschäftshof am Nöscherplatz steht größtenteils fest. Das entschied der Bauausschuss, als er einstimmig den Entwürfen zustimmte. Lediglich die Fassade der Rückseite wird auf Antrag noch einmal überarbeitet. Bereits dieses Jahr soll mit dem Bau im Herzen von Olching begonnen werden. Bürgermeister Andreas Magg (SPD) will das Vorhaben bald angehen: "Wir haben eine Bringschuld, an diesem Platz etwas Vernünftiges entstehen zu lassen."

Geplant ist ein zweigeschossiges Gebäude mit einer Tiefgarage und einer öffentlichen, barrierefreien Toilette. In den oberen zwei Etagen entstehen insgesamt sieben Wohnungen mit viermal zwei, zweimal drei und einmal einem Zimmer. Zwei der Wohnungen verfügen außerdem über eine Dachterrasse. Die übrigen sind mitfranzösischen Balkonen ausgestattet, einem schmalen Sims mit Gitter vor bodentiefen Fenstern. Im Erdgeschoss sollen ein Eislabor sowie ein Café mit einem Verkaufsbereich untergebracht werden, das von der in Olching bekannten Confisserie Nessbach und Schwalber betrieben wird. Die Tiefgarage umfasst zehn Stellplätze für Besucher des Cafés und des Verkaufsbereichs sowie sieben Stellplätze für die Wohnungen.

Die Fassade gestaltet sich mit drei geschwungenen Standgiebeln als Reminiszenz an das historische Kaufhaus Kahn. Besonders prägend wirken sich die bodentiefen Fenster mit den Segmentbögen aus, die sich als Putzrelief auch über die Nord-Ost- und die Süd-West-Seiten des Gebäudes ziehen. Die Verwendung von Ziegeln, Putz und einem hellen Anstrich vervollständigen das Bild. Insgesamt soll auf diese Weise auch der Schwung der nahen Kirche Sankt Peter und Paul aufgegriffen werden, um das Gebäude der bestehenden Architektur anzupassen. Das Haus wird auf diese Weise zusammen mit dem Sakralbau "das erste Haus am Platze", wie es in der Vorlage heißt. Für das Projekt veranschlagt die Stadt Olching insgesamt eine Summe von vier Millionen Euro.

Insgesamt stößt die Planung bei den Ausschussmitgliedern auf großen Zuspruch. Lediglich die Gestaltung der Rückseite missfällt: Es ist die einzige Seite, in der sich die Motive der vorderen Fassade nicht durchziehen. "Das sieht aus wie eine landwirtschaftliche Stallung. Es ist einfach hässlich", moniert CSU-Stadtrat Maximilian Gigl. Er fordert, dass die Giebel sowie die angedeuteten Fassaden auch diese Seite prägen. Kritik, die weitgehend geteilt wird. Auch Ingrid Jaschke, Fraktionssprecherin der Grünen, spricht sich für eine Nachbesserung aus. Magg zeigt sich offen, die Änderung wird in die Planung aufgenommen. Neben den ästhetischen Fragen kommen auch praktische Themen zur Sprache. Jaschke äußert Bedenken bezüglich einer Esche, die auf dem Platz wächst und vom Eschentriebsterben befallen ist. Die Grünen-Stadträtin wirft die Frage auf, zu welchem Zeitpunkt der Baum vom Platz genommen werden soll. Fest steht: Das Gewächs ist nicht mehr zu retten. Zwei Möglichkeiten gibt es: den Baum so lange wie möglich zu erhalten oder ihn noch vor dem Bau zu entfernen. "Auf diese Weise könnte man freier bauen und für eine neue Bepflanzung sorgen, die mit dem Gebäude harmoniert", sagt Magg. Er verspricht, die Situation zu prüfen.

Zusammen mit den Änderungen soll die Entwurfsplanung bald vervollständigt werden. Die Projektgenehmigung ist vorläufig für März oder April geplant.

© SZ vom 14.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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