Nahverkehr:Schrodi fordert mehr Tempo bei zweiter Stammstrecke

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Verzögerung und Kostenexplosion: Die zweite Stammstrecke macht negative Schlagzeilen. (Foto: Stephan Rumpf)

SPD-Bundespolitiker kritisiert Sprachlosigkeit der Staatsregierung beim Thema S-Bahn-Röhre.

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Der Olchinger SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Schrodi fordert von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Erklärung zur zweiten Stammstrecke. In einer Pressemeldung Schrodis heißt es, Söder müsse darlegen, was zu tun sei, damit der Bau schneller als jetzt prognostiziert zu Ende gebracht werden könne. Denn für die Pendler aus den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Dachau ist die S-Bahn laut Schrodi unverzichtbar. Drei Linien, nämlich S 2, S 3 und S 4 befördern Fahrgäste aus den beiden Landkreisen von und nach München.

Mit dem Bau der zweiten Stammstrecke werde sich für die Kundinnen und Kunden im MVV vieles verbessern, ist sich Schrodi sicher. "Das Schlüsselwort ist natürlich die Erhöhung der Taktzeiten, besonders im Berufsverkehr!" Nun wurde bekannt, dass sich die Kosten für den Bau auf über sieben Milliarden Euro verdoppeln und die Fertigstellung erheblich verzögern werden. Warum werde dies vom bayerischen Verkehrsministerium nicht kommuniziert, fragt der SPD-Politiker.

"Dass die Bahn unter den CSU-Bundesverkehrsministern sträflich vernachlässigt wurde, ist längst offenbar", ärgert sich Schrodi. "Im Interesse der vielen S-Bahn-Pendler in und um München, aber auch im Sinne von Umwelt und Klima brauchen wir jetzt die zweite Stammstrecke so schnell wie möglich."

Über das Schweigen der Staatsregierung ärgert sich laut Meldung auch die bayerische SPD. Deren Vorsitzender und Fraktionssprecher im Bayerischen Landtag, Florian von Brunn, sagt: "Es ist richtig, dass die SPD-Landtagsfraktion nun eine parlamentarische Untersuchung zum Kostendebakel zur zweiten Stammstrecke fordert, denn die Staatsregierung hat davon gewusst - möglicherweise schon vor der wichtigen Bundestagswahl im September 2021 und dazu geschwiegen." Der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter, wird dafür kritisiert, das Ausmaß der Kostenexplosion und Bauverzögerung monatelang verschwiegen zu haben.

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