Nahverkehr:Bürgermeister fordern Stundentakt ein

Lesezeit: 2 min

Verkehrsministerin soll Bahn dazu bringen, dass in Hattenhofen, Haspelmoor und Mammendorf Regionalzüge halten

Von Manfred Amann, Hattenhofen

Der Verkehrsausschuss der Gemeinden im nordwestlichen Landkreis lässt nicht locker in der Forderung, Züge, die ohnehin an allen Wochentagen stündlich zwischen München und Augsburg verkehren, auch auf den Bahnhöfen in Althegnenberg, Haspelmoor und Mammendorf halten zu lassen. In einem Schreiben an die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer pochen der Geschäftsführer des Ausschusses, Alfred Beheim, und die drei Bürgermeister, Rainer Spicker, Franz Robeller und Josef Heckl ein weiteres Mal auf die Einhaltung entsprechender Zusagen. Die Verfasser machen im Schreiben unter anderem auch ihrer tiefen Enttäuschung Luft, dass eine entsprechende Eingabe vom Februar dieses Jahres "bislang leider noch ohne jegliche Reaktion geblieben ist".

"Gestatten Sie also, dass wir unser Anliegen in Erinnerung rufen und Sie erneut um Ihre Unterstützung bitten", heißt es in freundlicher Formulierung. In dem Schreiben lädt der Ausschuss Schreyer auch zu einem persönlichen Gespräch ein.

Der Ausschussvorstand erinnerte daran, dass nach der Petition im Landtag 2017 der Auftrag ergangen sei, die drei Bahnhöfe in nächster Zukunft mit dem Stundentakt auszustatten. "Von der nächsten Zukunft versteht die Bahn offensichtlich etwas anderes als der Ausschuss", erläuterte Beheim im Gespräch mit der Fürstenfeldbrucker SZ. Mittlerweile seien fast drei Jahre vergangen, ohne dass die politische Anordnung erfüllt worden sei. Die Forderung an die Ministerin lautet daher, "der Durchsetzung des Auftrages entsprechend Nachdruck zu verleihen", damit endlich eine prägnante, den Anforderungen unserer Zeit absolut zuwiderlaufende Lücke geschlossen werde. Die Bahn schätze die Bedeutung der Zughalte als Beitrag zur Verkehrswende und damit zum Klimaschutz offensichtlich nicht richtig ein und weigere sich, den Stundentakt einzuführen. Ziel sei die schnellstmögliche und gleichzeitig endgültige Installation des durchgängigen Stundentakts an den Bahnhöfen Althegnenberg, Haspelmoor und Mammendorf. Zudem fordert der Verkehrsausschuss an Werktagen zwischen 6.15 und 7.30 Uhr einen zusätzlichen Zughalt in Richtung München, um dem Bedarf gerecht zu werden. Dass von der Bahn angeführt werde, dass der "Dreh- und Angelpunkt für die Erfüllung des Auftrages" die Fertigstellung der zweiten Stammstrecke in der Landeshauptstadt sei, könne man nicht akzeptieren, schreibt der Vorstand. Die Äußerung reihe sich ein in die seit Jahrzehnten üblichen Abspeisungen.

Das Versprechen "Stundentakt" liege schon stolze 22 Jahr zurück. Da nun von einer Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke 2032 berichtet werde, sei zu befürchten, dass so lange wieder nichts passiere. "Sollen wir tatsächlich weitere - mindestens - zwölf Jahre warten, bis endlich der eigentlich gestern schon so dringliche Lückenschluss in unserer Infrastruktur vollzogen wird?", fragt der Ausschuss. Im Schreiben wird deutlich darauf hingewiesen:" "All dies lässt sich unserer Bevölkerung nicht mehr länger vermitteln - wir benötigen die Verbesserungen jetzt!"

© SZ vom 12.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: