Nach SZ-Bericht:Beschleunigtes Verfahren

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Wie sich für ein Grafrather Paar der Behördendschungel lichtet

Von Ariane Lindenbach, Grafrath

Und plötzlich geht alles ganz schnell: Der Antrag eines Grafrather Ehepaars scheint in Kürze fertig bearbeitet zu sein, nachdem er seit Mai ohne erkennbare Fortschritte im Landratsamt Fürstenfeldbruck gelegen hatte. Zumindest kommt es Elke Häser so vor, die bei der Behörde immer wieder mit ihrem Anliegen vorstellig wurde und sich schließlich in ihrer Verzweiflung vor zwei Wochen zuerst an ihren Anwalt und dann an die Fürstenfeldbrucker SZ gewandt hatte. Kurz darauf hieß es aus dem Landratsamt: "Der Fall hat bei uns hohe Priorität."

Das Anliegen der Häsers betrifft die albanische Familie Jazaj. Diese bemüht sich seit Februar, über die im Januar in Kraft getretene Westbalkanregelung wieder nach Deutschland zu kommen. Hilfe erhielten die Jazajs aus Grafrath von ihren ehemaligen Nachbarn: Elke Häser war in den vergangenen vier Monaten in ständigem Kontakt mit dem Ausländeramt im Landratsamt. Wie berichtet, wurde ihr per Einschreiben verschickter Antrag an die Kollegen in Starnberg weitergeleitet, da man in Bruck der Meinung war, vom Sitz des Arbeitgebers hänge es ab, welche Behörde zuständig sei. Die Grafratherin wusste aber bereits im Mai, dass es auf den künftigen Wohnort ankommt. Die Spur ihres Antrags verliert sich auf dem Weg in den Nachbarlandkreis: 15 Din-A4-Seiten weg. Elke Häser ließ nicht locker. Sie fasste immer wieder beim Ausländeramt nach, zugleich auch bei der Arbeitsagentur und der Botschaft. Von der Brucker Sachbearbeiterin fühlte sie sich schikaniert, da die nur auf Starnberg verwiesen habe. Auch ihre E-Mail an Landrat Thomas Karmasin Anfang August brachte keine Bearbeitung ihres Antrags. Allerdings räumte das Landratsamt daraufhin seine Zuständigkeit ein.

Da wieder wochenlang nichts passierte, schalteten die Häsers am 23. August ihren Anwalt ein - und wandten sich zugleich an die SZ. Eine Woche danach haben die Sachbearbeiter auf eigene Initiative die verschollenen Unterlagen wiederbeschafft, nun läuft das Verfahren. Nach Buchners Einschätzung sollte es jetzt "recht schnell" gehen.

© SZ vom 07.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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